Heute ist Schottlands Nationalfeiertag: St. Andrew´s Day, benannt nach dem Schutzheiligen.
Große Partys und öffentliche Feiern fallen derzeit aus. Was den Schotten bleibt: zu Hause lecker und landestypisch kochen. Das hat ja auch seinen Reiz, und sicher hängt die eine oder andere Saltire-Fahne über dem Esstisch. Der Kilt wird auch nicht im Schrank bleiben, viele Einheimische besitzen nämlich einen und tragen ihn stolz.
Es gibt eine ganze Reihe Gerichte, die sich besonders für diesen Tag eignen und die man getrost zum Kulturerbe Schottlands zählen darf, allen voran natürlich Haggis, der berühmte Fleischpudding aus Lamm, Innereien und Hafer. Für Vegetarier wird heutzutage eine pflanzliche Variante angeboten, aber wie viele traditionelle Küchen Nordeuropas ist die schottische insgesamt fleisch- und auch fischlastig sowie eher deftig als mager.
Zu den Leibspeisen der Schotten gehören
- Eintöpfe wie Scotch Broth mit Hammel- oder Lammfleisch und Gerste,
- Cock-a-Leekie-Soup mit Huhn und Gemüse (und Backpflaumen!),
- die Fischsuppe Cullen Skink und überhaupt geräucherter Fisch in vielen Varianten – vom Lachs bis zu den Arbroath Smokies (Schellfisch).
- Lammbraten und Roastbeef sind hier außerdem nicht weniger beliebt als in England.
Süßspeisen haben lange Tradition und enthalten, wie viele salzige Gerichte auch, häufig Hafer. Der wächst nämlich auf dem kargen Boden besser als Weizen. Zwei besonders leckere Desserts sind
- Cranachan aus Sahne, Heidehonig, Himbeeren und Haferflocken und
- Edinburgh Fog, Nebel von Edinburgh. Der wird aus Sahne, Whisky, Makrönchen und Mandeln zubereitet und sieht zwar undurchsichtig aus und schmeckt zudem rauchig, ist aber viel erfreulicher als sein Namenspate. Die Bezeichnung stammt aus einer Zeit, als in der Stadt noch viele Schlote rauchten. Heute ist die Luft besser, der Nachtisch heißt aber immer noch so.
- Empfehlenswert sind auch der Clootie Dumpling, ein süßer Kloß, der traditionell in einer Stoffserviette gegart wird, sowie
- „Tipsy Laird“, eine Variante des Trifle, die aus Biskuit, Himbeeren, Vanillepudding und Sahne geschichtet wird (dieser Name bedeutet „angeheiterter Gutsherr“. Sie haben wirklich Fantasie, die Schotten!)
Zum guten Schluss gibt´s ein „tassie coffee“ und dazu natürlich Shortbread!
Für alle, die mitfeiern möchten, hier ein Blitzrezept für den Nebel von Edinburgh:
- Für vier Leute 100 Gramm Mandelstifte oder -scheibchen in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten (nicht aus den Augen lassen, sonst wird es Grillkohle!).
- 60 Gramm Makronen oder Mandelkekse in eine Tüte stecken und mit dem Nudelholz bearbeiten, bis sie grobe Krümel sind.
- 300 Milliliter Sahne steif schlagen, nach Geschmack mit Zucker oder Vanillezucker süßen.
- Drei Esslöffel schottischen Whisky, die Kekskrümel und Mandeln unterheben, in hübsche Gläser füllen und mit ein paar Mandelblättchen servieren.
Dazu passt natürlich ein „wee dram“, ein Gläschen Whisky, oder Whiskylikör.
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