Eigentlich braucht man den heutigen „Internationalen Tag der Schokolade“ gar nicht, denn sie schmeckt an den übrigen 364 Tagen genauso lecker. Aber wir wollen den Anlass nutzen und uns die Schokoladentradition des Vereinigten Königreichs mal näher anschauen. Denn neben dem Klassiker Cadbury hat diese Nation, vor allem England, zahlreiche bekannte Marken hervorgebracht. Smarties und Kitkat, noch heute Verkaufshits, sind in York entwickelt worden – um nur zwei Beispiele zu nennen. Und die Tafelschokolade wurde 1847 in Bristol von der Firma Fry's erfunden. Davor war Schokolade in erster Linie ein Getränk und wurde sogar als Medizin verabreicht. Das waren Zeiten!
Kakao kam im 17. Jahrhundert auf den Britischen Inseln an, ungefähr zeitgleich mit Kaffee und Tee. Die ersten Schokoladenhäuser eröffneten in London und erfreuten sich regen Zuspruchs. Dabei muss das Gebräu, das dort serviert wurde, eine ziemlich bittere und dickflüssige Angelegenheit gewesen sein, die zudem kräftig gewürzt wurde. Auf die Idee, Milch beizumischen, kam man erst sehr viel später.
John Cadbury ist zweifellos die einflussreichste Figur in der Geschichte der britischen Schokolade. Er eröffnete 1824 einen Laden in Birmingham, in dem er Trinkschokolade, Tee und Kaffee verkaufte. Einige Jahre später verlegte er sich auf die Produktion und war damit sehr erfolgreich. Sobald sein Konkurrent Fry's die Tafelschokolade entwickelt hatte, arbeitete er an einer eigenen Version. Heute ist die Cadbury die zweitgrößte Schokoladenmarke weltweit. Übrigens waren sowohl John Cadbury als auch Joseph Fry Quäker, die Trinkschokolade sowie Kaffee und Tee ursprünglich als Alternative zu Bier und Schnaps fördern wollten – denn die Religionsgemeinschaft der Quäker lehnt Alkohol ab.
Zu einem der Zentren der Schokoladenherstellung wurde die schöne Stadt York, in der gleich drei bedeutende Firmen ihren Sitz hatten: Rowntree's (ebenfalls von einem Quäker gegründet und in den 1930ern Entwickler von Kitkat und Smarties), Terry's und Craven's. Viele ältere Einwohner erinnern sich an den süßlichen Duft, der durch die Straßen zog. Die Schokoladengeschichte Yorks wird in einem eigenen Museum erzählt: www.yorkschocolatestory.com
Eine Erwähnung wert ist noch Charbonnel et Walker, ein 1875 in London von zwei Damen gegründetes Unternehmen – die eine war Französin, die andere Britin. Bis heute ist die Trinkschokolade dieses Herstellers unerreicht.
Neben den großen Marken haben sich in Großbritannien und auch in Irland eine ganz Reihe kleinerer, auf hochwertige Pralinen und Schokolade spezialisierte Firmen gegründet. „Posh chocolate“, feine Schokolade, erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Nach den Schweizern und den Deutschen haben die Iren und die Briten den höchsten Pro-Kopf-Konsum an Schokolade in Europa.
Süße Leckereien aus Großbritannien und Irland gibt es natürlich auch in unserem Shop.
Leserbriefe (0)
Keine Leserbriefe gefunden!