In nahezu jedem Fish-and-Chip-Shop steht sie gleich neben dem Malt Vinegar, und in unzähligen britischen Haushalten gehört sie zur Grundausstattung der Vorratskammer: HP Sauce. Auch wenn es heute viele ähnliche Produkte gibt, die als „Brown Sauce“ in den Regalen zu finden sind, gilt HP Sauce als die bekannteste. Sie war 2005 mit rund 74 Prozent Marktanteil sogar die meistverkaufte ihrer Art im britischen Einzelhandel. Ende des 19. Jahrhunderts erschien die braune Würzsauce erstmals auf britischen Tafeln, benannt nach den Houses of Parliament. Bis heute prägen London-Motive wie Big Ben, das Parlamentsgebäude und die Westminster Bridge ihr Etikett.
Vom Parlamentsgerücht zur Kultflasche
Frederick Gibson Garton, ein Lebensmittelhändler aus Nottingham, mischte die Sauce in seiner kleinen Pickles- und Saucenfabrik und ließ 1895 den Namen „H.P. Sauce“ eintragen. Den Ausschlag gab ein Gerücht: Die Sauce werde bereits in einem Restaurant des Parlaments serviert. Damit waren die politische Anspielung und das Stadtbild auf dem Etikett gesetzt.
Als Gartons Geschäft in finanziellen Schwierigkeiten geriet, verkaufte er 1899 Rezept und Namen an die Midland Vinegar Company in Birmingham. Die Marke wechselte später mehrfach den Besitzer, bis Heinz sie 2005 übernahm. Ein Jahr darauf wurde die Produktion ins niederländische Elst verlegt, die traditionsreiche Fabrik im Birminghamer Stadtteil Aston schloss 2007.
In den 1960er- und 1970er-Jahren bekam die Sauce Kultstatus. Der Spitzname „Wilson’s gravy“ geht auf eine Bemerkung von Mary Wilson zurück, Ehefrau des damaligen Premierministers Harold Wilson: Ihr Mann ertränke alles mit „Brown Sauce“. Es ist stark davon auszugehen, dass es sich dabei konkret um HP Sauce gehandelt haben muss.
Vielseitig einsetzbar
Tomaten, Malz- und Branntweinessig, Zuckerarten wie Melasse und Glukose-Fruktose-Sirup, dazu Datteln, Mais- und Roggenmehl, Salz, Gewürze und Tamarinde bilden die Basis der Originalrezeptur.
Wie Ketchup oder Barbecue-Sauce lässt sich HP Sauce über viele Speisen träufeln oder als Dip servieren. Klassiker sind das English Breakfast mit Würstchen, Bacon und Eiern, Bacon Sandwiches oder Steak Pies. Sie rundet Burger, Gegrilltes und Chips ab und verleiht Marinaden, Glasuren oder Eintöpfen das gewisse Etwas. Seit 2011 gibt es die Originalversion auch mit reduziertem Natriumgehalt.
Vor dem Gebrauch sollte man die Flasche kurz schütteln, damit sich die Bestandteile gleichmäßig verbinden. So verteilt sich die Sauce gleichmäßig auf Sandwich, Pie oder Frühstücksteller.
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