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„Boxing Day“: Ein britisches Kulturgut

Ein Holzkalender ist von kleinen Geschenken umgeben und zeigt den 26. Dezember an

Ah, der 26. Dezember! Während viele von uns noch mit einem Kater vom Glühwein oder einem Truthahnkoma kämpfen, schnüren die Briten ihre bequemsten Schuhe und stürzen sich in das, was sie liebevoll „Boxing Day“ nennen. Keine Sorge, hier geht es nicht darum, sich nach dem Weihnachtsstress gegenseitig die Lichter auszuknipsen. Aber was genau steckt hinter dieser Tradition, die irgendwo zwischen wohltätigem Geist und kapitalistischem Wahnsinn pendelt?

Woher kommt der Boxing Day?

Der Ursprung des Boxing Days hat weniger mit Boxhandschuhen und mehr mit Schachteln zu tun. Das „Box“ in „Boxing Day“ bezieht sich auf kleine Kisten, in denen früher Geschenke, Geld oder andere Wohltaten für Dienstboten und Bedürftige verpackt wurden. In der viktorianischen Zeit war es üblich, dass Herrschaften ihren Angestellten am Tag nach Weihnachten eine kleine Belohnung überreichten – schließlich mussten sie an Weihnachten schuften, während die Oberschicht den Tag genoss.

Doch der Boxing Day geht noch weiter zurück. Manche Historiker behaupten, dass die Tradition ihren Ursprung in der Kirche hat, wo am ersten Weihnachtstag Spenden gesammelt und am zweiten Tag an die Armen verteilt wurden. Es war quasi die erste Sozialhilfe im Robin Hood-Stil, nur ohne Bürokratie und Formularwahnsinn.

Ein Feiertag für alle – oder doch nicht?

Heute ist der Boxing Day ein offizieller Feiertag in Großbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland. Für viele ist es der Tag, an dem man die Beine hochlegt, die Reste des Weihnachtsessens vernichtet und sich fragt, warum man noch ein Schokobonbon essen muss, obwohl der Gürtel schon gefährlich spannt. Doch längst nicht alle entspannen sich. Im Gegenteil: Der Boxing Day hat sich zu einem regelrechten Sportevent entwickelt – und zwar im Einkaufszentrum.

Boxing Day: Der Black Friday der Briten

Vergessen Sie die wohltätigen Kisten aus der viktorianischen Ära, heute dreht sich alles um Einkaufswagen, Rabattschlachten und Schnäppchenjagd. Der Boxing Day ist der inoffizielle Startschuss für die britischen Winterschlussverkäufe, bei denen die Geschäfte ihre Lager leerräumen, um Platz für die nächsten Must-haves und neue Frühlingsmode zu machen.

Die Briten lieben es, an diesem Tag die Einkaufszentren zu stürmen, als gäbe es kein Morgen. Die Jagd nach dem perfekten Deal wird zur olympischen Disziplin, bei der Ellbogen zum Einsatz kommen und das alte Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ auf die härteste Probe gestellt wird. Manche stehen um fünf Uhr morgens vor den Türen ihrer Lieblingsläden – das ist kein Shopping, das ist eine Mission!

Fußball und Futter: Die andere Seite des Boxing Days

Doch nicht jeder möchte sich in die Schlacht der Preisschilder stürzen. Für viele Briten ist der Boxing Day auch ein Tag, um sich auf das zu besinnen, was wirklich zählt: Fußball. Seit über 150 Jahren gehört der Boxing Day fest in den Kalender des englischen Fußballs. Es gibt ein volles Programm an Spielen, und die Stadien füllen sich mit Fans, die ihre Mannschaft anfeuern – möglicherweise noch mit Weihnachtskrone auf dem Kopf und einem Rest Glühwein in der Thermoskanne.

Für die weniger Sportlichen bietet der Tag die Gelegenheit, die letzten Weihnachtsreste zu vernichten. Kalter Truthahn, Cranberry-Soße und ein bisschen überbleibender Mince Pie – das Ganze garniert mit einem Gin Tonic (oder zwei). Das Schöne am Boxing Day: Es gibt keine Regeln, was gegessen wird. Hauptsache, es ist viel.

Was bedeutet der Boxing Day heute?

Wie so oft hat sich der Boxing Day mit der Zeit verändert. Die Idee der Wohltätigkeit ist zwar nicht verschwunden, wird aber oft von den kommerziellen Aspekten überlagert. Dennoch gibt es auch heute noch viele Menschen, die den Tag nutzen, um Spenden zu machen oder Zeit für wohltätige Zwecke zu spenden.

Außerdem ist der Boxing Day für viele Briten ein Tag, um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen – sei es bei einer Partie Cricket im Garten (wenn das Wetter es zulässt) oder einem ausgedehnten Spaziergang, um die Völlerei des Vortages auszugleichen.

Ein Tag, der alles kann

Der Boxing Day ist mehr als nur ein Datum im Kalender – er ist eine Mischung aus Tradition, Konsumrausch und Gemeinschaft. Egal, ob Sie ein Fan von Rabattschlachten, Fußball oder kaltem Truthahn sind, der Tag bietet für jeden etwas.

Vielleicht sollte man die Idee der „Box“ wieder aufleben lassen – nicht als Geschenkverpackung, sondern als Symbol dafür, dass wir einander Gutes tun. Es ist schließlich noch immer Weihnachten!

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