Weihnachten häppchenweise
Das Mince Pie ist neben dem Früchtekuchen das britische Weihnachtsgebäck schlechthin und schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Damals brachten die Rückkehrer von den Kreuzzügen Gewürze mit, die bis dato unbekannt waren auf den Britischen Inseln. Bis in viktorianische Zeit enthielten die Weihnachtspastetchen oft Fleisch (worauf der Name der Füllung, nämlich MIncemeat, hindeutet). Noch heute findet sich in sehr traditionellen Rezepten „suet“, Rindernierenfett; die meisten Mince Pies, die es zu kaufen gibt, sind aber vegetarisch und teilweise sogar vegan.
Wir verraten hier – nach langem Zögern – unser selbst entwickeltes Geheimrezept für dieses wunderbare Weihnachtsgebäck. Es ist nicht ganz klassisch, denn üblicherweise wird das Mincemeat gekocht. Unsere Version hält aber trotzdem sehr lange, wenn sie in einem sauberen (gespülten und im Backofen bei niedriger Temperatur getrockneten) Schraubglas im Kühlschrank aufbewahrt wird. Auch nehmen wir Lebkuchengewürz statt einer selbstgebastelten Mischung aus Nelkenpulver, Zimt, Piment und Muskat, weil es einfacher ist und lecker schmeckt.
Die Herstellung ist sehr leicht, dauert aber etwas. Wir brauchen mindestens ein Blech mit flachen Mulden und/oder ein Mini-Muffin-Blech, besser mehrere, sowie runde Ausstecher, die etwas größer als die Mulden sind und idealerweise einen gezackten Rand haben. Ein Glas geht aber notfalls auch. Außerdem benötigen wir einen Ausstecher in Sternform. Also, los geht´s!
Zutaten für den Teig
- 450 Gramm Mehl
- 100 Gramm gemahlene Mandeln oder Nüsse
- 230 Gramm Butter
- ein Tütchen Vanillezucker
- zwei Eier
Zubereitung des Teiges
- Mehl, Nüsse, Vanillezucker vermischen.
- Butter in Flöckchen hineinschneiden, die Eier zufügen und alles rasch verkneten.
- Eine halbe Stunde kaltstellen und inzwischen die Füllung zubereiten.
Zutaten für die Füllung (Mincemeat)
- 225 Gramm Rosinen (wer mag, ersetzt 50 Gramm der Rosinen mit getrockneten Cranberries)
- 115 Gramm Trockenaprikosen
- 115 Gramm Trockenpflaumen
- 225 Gramm gemischtes Trockenobst (auch Backobst genannt – gibt es in gut sortierten Supermärkten)
- 50 Gramm gehackte Mandeln
- 30 Milliliter Zitronensaft
- 30 Milliliter Cognac
- 115 Gramm brauner Zucker
- 25 Gramm geschmolzene Butter
- Lebkuchengewürz nach Geschmack – wir nehmen etwa einen viertel bis einen halben Teelöffel.
- zwei mittelgroße Äpfel
Zubereitung der Füllung
- Alle größeren Trockenfrüchte grob hacken oder in Stücke schneiden.
- In einer Schüssel mit den Rosinen (und evtl. Cranberries), den Mandeln, dem Zitronensaft, Cognac, Zucker, Gewürz und der flüssigen Butter vermengen.
- Die Äpfel schälen und direkt mit einer Reibe hineinreiben.
- Alles gut verrühren.
Teig und Füllung zusammenbringen
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Den Teig portionsweise ausrollen, Kreise ausstechen und in die Mulden drücken, sodass ein Rand entsteht.
- Mit der Fruchtmischung füllen (nicht zu voll, sonst kocht sie beim Backen über).
- Aus Teigresten Sterne ausstechen und als eine Art Deckel darauflegen. Wer mag, kann auch komplette runde Deckel ausstechen, aber die Sterne sehen festlicher aus.
Backen und servieren
- Die Mince Pies etwa 20 Minuten backen, bis die Ränder bräunen.
- Abkühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Aufbewahrung und Resteverwertung
Die Menge reicht je nach Größe für drei bis vier Bleche oder sogar mehr. Die Pies bleiben in einer Blechdose mindestens eine Woche frisch, trotzdem empfiehlt es sich, einen Teil (ohne Puderzucker) einzufrieren und bei Bedarf aufzutauen.
Es bleibt Mincemeat übrig. Sie können daraus mit einem halben Teigrezept eine zweite Portion Pastetchen backen, oder Sie vermischen die Trockenfrüchte mit leicht angetautem Vanilleeis für ein weihnachtliches Blitzdessert.
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