Dinos, Schwäne und Fossilien
Wer beim Namen „Jurassic Coast“ an Dinosaurier denkt, liegt nicht falsch, denn sie haben dort Spuren hinterlassen. Genaugenommen sind es über 100 Fußspuren, etwa 140 Millionen Jahre alt, in den weichen Stein getreten von riesigen Brachiosauriern, die sich vermutlich um ein Wasserloch versammelten. Aber dieser lange Küstenabschnitt in Englands Süden hat noch viele weitere Zeugnisse der Erdgeschichte zu bieten, zählt zum UNESCO-Naturerbe und trägt außerdem völlig zu Recht den Titel „Area of Outstanding Natural Beauty“. Und schöne Städtchen gibt's auch!
Ob das Wetter gut ist oder schlecht, an der Jurassic Coast – die sich an der Küste zum Ärmelkanal über Devon und Dorset erstreckt – kann einem eigentlich nicht langweilig werden. Es gibt so viel zu sehen und zu unternehmen, zum Beispiel
- Fossilien sammeln: Das ist vielerorts erlaubt, und man darf die Fundstücke in aller Regel mitnehmen. Versteinerte Ammoniten in Schneckenform liegen oft zwischen den Kieseln am Strand.
- Ein Felstor bestaunen: „Durdle Door“ ist eine der ungewöhnlichsten Kreidefelsformationen an der britischen Küste.
- Baden gehen: Ein Traumstrand liegt ganz in der Nähe von Durdle Door: die kreisrunde Bucht Lulworth Cove. Von oben ist ihre Form natürlich am besten erkennbar. Die Region hat noch viele andere Strände, manche sandig, manche kiesig.
- Schwäne gucken: Schon mal von einer „Schwanerei“ gehört? In Abbotsbury Swannery leben hunderte Höckerschwäne in einer großen Kolonie und ziehen ihren Nachwuchs heran. Da sie Menschen gewohnt sind, kann man relativ nah herankommen. Es ist kein Zoo, die Schwäne können frei fliegen. Auch nicht schlecht: das Heckenlabyrinth in Form eines Schwans und der subtropische Park.
- Schichtwechsel erleben: Felsen an der Jurassic Coast zeigen Gesteinsschichten aus mehreren Epochen der Erdgeschichte von der Trias bis zur Kreidezeit. Das sind etwa 185 Millionen Jahre. Der Effekt ähnelt einer aufgeschnittenen Torte.
- Durch Städte, Städtchen und Dörfer bummeln: Lyme Regis, Weymouth, Seaton sind besonders hübsch.
- In der Sonne sitzen: Diese Gegend ist für englische Verhältnisse besonders sonnensicher und warm.
- Gut essen: Hier gibt es viele Pubs, Cafés, Restaurants und Imbissstände mit regionalen Produkten und reichlich Fisch.
- Wandern und bei Regen eins der zahlreichen Museen besuchen
- Last not least: auf literarischen Spuren wandeln:
Die merkwürdige Felsformation Chesil Beach – eine Art Zweitstrand vor der Küste – spielt eine wichtige Rolle in Ian McEwans Roman „Am Strand“ (auf Englisch heißt er folgerichtig „On Chesil Beach“).
Auch die Region, in der Thomas Hardy seinen Roman „Am grünen Rand der Welt“ und andere Bücher schrieb, ist nicht weit.
Jane Austen war in Lyme Regis zu Gast; in ihrem Buch „Überredung“ ereignet sich dort eine dramatische Szene.
Leserbriefe (2)
Maike Kohlhöfer
am 12.08.2023Claudia Seifert
am 19.08.2023ich bin begeistert, daß sie die Jurassic Coast als Reiseziel auserkoren haben. Mein Mann und ich reisen seit vielen Jahren, in unregelmäßigen Abständen dorthin, auch um Fossilien zu sammeln, wobei Charmouth zu einem interessanten Suchgebiet gehört. Ebenfalls einen Besuch wert sind die goldenen Klippen bei West Bay. Stets Köstlichkeiten zu finden gibt's im Felicity's Farm Shop bei Morcombelake and so on...
Schon bin ich im Reisefieber. Danke!