Von Brüsseler Spitze haben wir schon gehört, aber warum heißt Rosenkohl auf Englisch „Brüsseler Sprossen“, „Brussels sprouts“? Wahrscheinlich ist dieses Gemüse erstmals im heutigen Belgien angebaut worden, aber ganz sicher ist es nicht. Kein Zweifel dagegen besteht daran, dass dieses Gemüse unbedingt zum Weihnachtsfestessen in Großbritannien gehört. Dabei essen viele Leute, vor allem Kinder, es gar nicht so gern. Aber Tradition kennt keine Kompromisse! Und so steht in vielen, vielen Haushalten neben dem Truthahnbraten, den Röstkartoffeln, dem Wurzelgemüse und diversen Saucen eben auch eine Schüssel mit den grünen Kohlköpfchen.
Weich bis matschig gekocht, schmeckt Rosenkohl tatsächlich nicht besonders. Aber es gibt viele Möglichkeiten, dieses gesunde Gemüse sehr lecker zuzubereiten:
- Kleine Röschen auswählen, sie garen schneller und schmecken süßer und nussig und weniger bitter.
- Gelbe Blättchen entfernen. Früher schnitt jede britische Hausfrau brav ein Kreuz in den Boden der Röschen, weil dies angeblich die Garzeit verkürzt. Heute wird davon abgeraten, da zu viel Wasser eindringt und den Geschmack verwässert.
- Die Röschen nur kurz – sechs bis sieben Minuten – über Dampf garen. Oder, noch besser: halbieren und in Olivenöl und/oder Butter zehn Minuten in der Pfanne braten. Sie dürfen ruhig ein bisschen braun werden.
- Sind sie gar, kann man sie mit anderen Zutaten kombinieren, zum Beispiel mit Esskastanien, in Stücke geschnitten und angebraten oder gerösteten Hasel- oder Walnüssen, dazu noch ein Stück Butter, ein bisschen Meersalz und Pfeffer – delicious!
- Wer will, kann auch Speckwürfelchen ausbraten und die gegarten Röschen dazugeben.
- Etwas Säure verträgt Rosenkohl gut, zum Beispiel einen Spritzer milden Balsamicoessig oder ganz wenig Zitronensaft. Auch sehr gut: die Schale einer Bio-Orange abreiben und hinzufügen.
- Reste lassen sich problemlos wieder aufwärmen und mit anderen übrig gebliebenen Gemüsen kombinieren. Wenn man dann noch etwas flüssige Sahne zugibt, entsteht eine neue Beilage.
Also, Rosenkohl ist besser als sein Ruf – nicht nur zur Weihnachtszeit! Wir wünschen guten Appetit!
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