Etwas Warmes braucht der Mensch, wenn es draußen grau, mau, feucht und kalt ist. Was wäre wärmender als eine schöne heiße Suppe? Die isst (fast) jeder und jede gern, Suppenkasper sind heutzutage sehr selten, zumal es ja so viele verschiedene Rezepte gibt. Wir haben gestöbert und drei traditionelle britische Suppen aufgetan. Die Grundzutaten ähneln sich teilweise, denn früher war die Auswahl begrenzt.
Englische Erbsensuppe
Dieses Gericht heißt „London Particular“ – das bedeutet in etwa „typisch für London“ und war eine Bezeichnung für den Smog, der früher, als alle mit Kaminen heizten, oft über der Hauptstadt hing. Bei uns spricht man ja auch von „Erbsensuppe“, wenn man draußen kaum die Hand vor Augen sieht. Die Suppe ist im Gegensatz zum giftigen gelben Nebel aber gesund und wird so zubereitet:
- Eine große Zwiebel, eine Karotte, zwei Stangen Sellerie schälen bzw. putzen und in Würfel schneiden.
- 130 Gramm durchwachsenen Speck ebenfalls würfeln.
- Zwiebel und Speck in etwas Butter anbraten, dann das übrige Gemüse dazugeben und unter Rühren etwas anschwitzen.
- Mit einem Liter Gemüsebrühe aufgießen, ein Lorbeerblatt und einige Petersilienstängel zugeben.
- 250 Gramm gelbe Schälerbsen (die muss man nicht einweichen) hineinschütten, zum Kochen bringen und dann etwa eine Stunde köcheln lassen, bis die Erbsen ganz zerfallen sind.
- Lorbeer und Petersilie herausfischen und die Suppe abschmecken (Vorsicht mit Salz, der Speck bringt genug mit).
- In Schälchen gießen, jeweils ein Stück Butter, noch etwas knusprig gebratenen Speck und gehackte Petersilie hineingeben und servieren.
- Vegetarier lassen den Speck einfach weg.
Schottische Lammsuppe
Für diese „Scotch Broth“
- 400 Gramm Lammfilet in Stücke schneiden und in einem großen Topf in ein bis zwei Esslöffel Butter anbraten.
- Anderthalb Liter Wasser oder Brühe zugießen, aufkochen.
- Zwei in Scheiben geschnittene Karotten, eine in Scheiben geschnittene Stange Lauch, zwei Stangen Sellerie und eine große geschälte und gewürfelte Kartoffel zugeben.
- Eine großzügige Handvoll Graupen hineingeben und das Ganze etwa 30 bis 40 Minuten garen, bis das Fleisch zart ist.
- Nimmt man Lammhals oder ein anderes Stück, verlängert sich die Garzeit.
Hier ist es schwieriger für Vegetarier, natürlich kann man einfach eine Graupen- und Gemüsesuppe kochen und sie „schottische Gemüsebrühe“ nennen.
Walisische Lauchsuppe
„Cawl“ ist eine ganz ähnliche Suppe wie die Scotch Broth, nur halt mit walisischem Lamm. Aber „Cawl Cennin“ geht in eine andere Richtung und besteht in erster Linie aus Lauch, der Nationalpflanze des Landes im Westen. Die Zubereitung gelingt im Handumdrehen:
- Drei Stangen Lauch putzen und in Ringe schneiden,
- eine kleine Zwiebel hacken,
- 350 Gramm mehlige Kartoffeln schälen und würfeln.
- Zwei Esslöffel Butter in einem Topf schmelzen, Lauch und Zwiebel glasig dünsten – das dauert! Je länger Zeit man ihnen gibt, desto eher entwickelt sich das typische süßliche Aroma.
- Also erst nach mindestens zehn Minuten die Kartoffeln zugeben,
- einen Liter Hühner- oder Gemüsebrühe zugießen, aufkochen, eine halbe Stunde sanft köcheln lassen.
- Die Kartoffeln direkt im Topf vorsichtig mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, sodass die Suppe ein wenig gebunden ist. Sie wird aber nicht püriert!
- Mit viel Pfeffer und Meersalz nach Geschmack abschmecken, wer will, gibt noch etwas flüssige Sahne hinein (ist aber nicht ganz original).
- Heiß servieren – am allerbesten mit einem überbackenen Käsetoast der Sorte „Welsh Rarebit“.
Noch mehr Rezepte aus der britischen Küche finden Sie in unseren Kochbüchern.
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