Falsche Freunde braucht niemand. Das gilt auch für die sprachliche Variante: Ausdrücke, die wir zu verstehen glauben, weil sie deutschen Begriffen ähneln – in Wirklichkeit bedeuten sie aber etwas ganz anderes.
Das klassische Beispiel ist „may I become a steak, please?“ als Bestellung, was eben nicht heißt, dass man gern ein Steak hätte, sondern: „Darf ich ein Steak werden, bitte?“ Dieser Fehler passiert, obwohl jedes Schulbuch davor warnt, viel häufiger, als man meint.
In loser Folge stellen wir einige gängige falsche Freunde vor, diesmal rund ums Geld. Denn bei diesem heiklen Thema kann man sie am allerwenigsten gebrauchen. Also:
- „rent“ heißt nicht Rente, sondern Miete. Eine Rente ist „a pension“, nicht nur bei Staatsdienern. Eine Pension im Sinne einer Unterkunft dagegen wäre ein Bed and Breakfast oder ein „guest house“.
- „to spare“ heißt nicht sparen, sondern verschonen. Manchmal kann es aber bedeuten, jemandem etwas zu ersparen, beispielsweise eine Blamage: „I spared him the embarrassment.“ Sparen im Sinne von etwas auf die hohe Kante legen ist: „to save“.
- „to spend“ heißt nicht spenden, sondern ausgeben. Was ja nicht dasselbe ist. Gibt man etwas für wohltätige Zwecke aus, so sagt man „to donate“, eine Spende ist „a donation“.
- „devices“ sind keine Devisen im Sinne von Zahlungsmitteln, sondern ganz allgemein Gerätschaften. Der englische Ausdruck wäre „foreign exchange“.
- „rate“ heißt nicht Rate, sondern Quote, Gebühr oder auch Tempo. Wer etwas in Raten zahlen will, „would like to pay in installments“.
- „a billion“ ist keine Billion, sondern eine Milliarde. Eine Milliarde auf Englisch ist „a trillion“. Das kann einen ganz erheblichen Unterschied ausmachen, auch wenn es nur um Nullen geht.
- „stocks“ sind Aktien, keine Stöcke, die heißen „sticks“.
- „toll“ heißt Maut oder Zoll, und die bzw. den finden wir selten toll.
Und jetzt mal andersrum:
- Mittel, sprich Geld, sind „resources“ oder „means“. „Middle heißt einfach nur Mitte.
Vielleicht fallen Ihnen noch mehr Beispiele ein? In der nächsten Folge geht es um die Arbeitswelt, die (auch) voller sprachlicher Tücken ist.
In diesem Blogbeitrag haben wir uns auch schon mal mit falschen Freunden beschäftigt.
Leserbriefe (1)
Rita
am 14.03.2021