Der Weihnachtsschmuck muss heute weg
Er hat Glanz ins Leben gebracht, aber nun heißt es Abschied nehmen: Nach einem alten, in Großbritannien verbreiteten Aberglauben muss der Weihnachtsbaum am heutigen Dreikönigstag raus aus der Wohnung – sonst bringt er Unglück. Auch die übrigen festlichen Dekorationen – vom Türkranz über die Girlande am Treppengeländer bis zu den Grußkarten auf dem Kaminsims – sollten nun verschwinden, ebenso wie spätestens jetzt die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten. Speziell in Irland sollte man aber die Deko auch nicht VOR dem 6. Januar entfernen, weil das ebenfalls nichts Gutes verheißt … da ist der Spielraum also ziemlich eng, insbesondere für Berufstätige. Wenn man denn dran glauben will.
Der 6. Januar folgt auf „Twelfth Night“, die zwölfte und letzte Nacht der Weihnacht. Damit ist die Saison bis zum nächsten 1. Advent offiziell vorbei. Der Dreikönigstag selbst heißt auf Englisch übrigens „Epiphany“ (Betonung auf dem I!), was aus dem Altgriechischen kommt und „Offenbarung“ bedeutet. Gemeint ist, dass sich mit Ankunft der drei Weisen (auf Englisch „Magi“) und ihrer Anbetung des Jesuskindes der Menschheit offenbart, dass der Sohn Gottes geboren ist. Umgangssprachlich kann „I had an epiphany“ auch heißen: Mir ist ein Licht aufgegangen, ich hatte einen Geistesblitz.
Auch bei uns gilt der 6. Januar als inoffizieller Termin, den Weihnachtsbaum abzuschmücken. Manche Leute, meist katholischen Glaubens, lassen ihn auch bis Mariä Lichtmess am 2. Februar stehen.
So schön der Christbaum auch war: Wenn er nicht mehr steht, haben wir plötzlich viel mehr Platz und ein Gefühl von Ordnung und Neuanfang. Oder? So hat alles seine Zeit, und wir freuen auf „next Christmas“.
Leserbriefe (1)
Martina Gutersohn
am 08.01.2021Liebe Grüße von
Martina