Der „englische Rasen“ ist fast schon Weltkulturerbe. Da überrascht es nicht, dass auch der Rasenmäher die Erfindung eines Engländers war. 1830 meldete Edwin Beard Budding, ein Ingenieur aus Gloucestershire, ein Patent auf eine Grasschneidemaschine an. Seine Inspiration war ein Gerät, das er in einer Stoffspinnerei gesehen hatte und das mit einer Klinge Knötchen und überstehende Fasern von Wollstoffen abschnitt. Der allererste Rasenmäher arbeitete mit Kraftübertragung per Zahnrad, war natürlich rein mechanisch und sieht heutigen handbetriebenen Modellen gar nicht so unähnlich. Es folgten Entwicklungen wie der Dampfmaschinen-Rasenmäher, das gas- oder benzinbetriebene Modell, später der Elektro- und dann der Solarrasenmäher bis hin zum heutigen Roboter, der lautlos durch viele Gärten geistert.
Bevor Mr. Budding seinen Mäher entwickelte – den er aus Angst, er werde für verrückt gehalten, angeblich erstmal nachts ausprobierte –, waren Rasenbesitzer entweder auf die Sense angewiesen (dazu musste das Gras aber unenglisch lang sein) oder auf tierische Helfer wie Schafe und Ziegen. Auch Scheren wurden eingesetzt, aber wohl nur bei sehr wohlhabenden Menschen mit Personal oder bei Leuten mit Engelsgeduld und viel Zeit.
Zahlreiche Museen in Großbritannien, darunter Automuseen, stellen historische Rasenmäher aus. Das bekannteste ist das British Lawnmower Museum in Southport in der Nähe von Liverpool, das sich ausschließlich diesem Kulturgut widmet. Leider ist es derzeit geschlossen. Neben Mähern aus allen Epochen hat es auch eine Kollektion von Geräten, die von Prominenten gestiftet wurden, darunter von Prince Charles und Gartenguru Alan Titchmarsh.
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