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Regen- oder Sonnenschirm? Die Entscheidung fällt am St. Swithin´s Day

Regen- oder Sonnenschirm? Die Entscheidung fällt am St. Swithin´s Day

Regen oder Sonne? Die Entscheidung fällt am St. Swithin´s Day.

„Zwei an einem Tag“ heißt ein richtig guter Roman von David Nicholls, der mit Anne Hathaway verfilmt worden ist. Der Tag, um den es dabei geht, ist der 15. Juli, St. Swithin´s Day – heute also. Über viele Jahre hinweg wird die wechselvolle Geschichte von Emma und Dexter erzählt, die sich immer wieder begegnen und dabei meistens an so unterschiedlichen Stationen ihres Lebens sind, dass sie nicht zusammenfinden – obwohl sie doch so gut zusammenpassen. Mehr wird nicht verraten. Jedenfalls ist der 15. Juli ihr Schicksalstag.

St. Swithin´s Day würdigt, wie das „St.“ ja schon sagt, einen Heiligen – den Bischof von Winchester aus dem 9. Jahrhundert, dem Wunder nachgesagt werden. Bekannt ist dieser Tag vor allem als eine Art englischer Siebenschläfertag: Wenn es am 15. Juli stark regnet, dann regnet es die nächsten 40 Tage und somit eigentlich den ganzen restlichen Sommer. Regnet es gar nicht, bleibt es auch die nächsten 40 Tage trocken. Im Original lautet diese Wetterregel (die Dexter im Buch und im Film aus dem Gedächtnis zu zitieren versucht, aber hoffnungslos scheitert):

St. Swithin´s Day if thou dost rain
for forty days it will remain
St. Swithin´s Day if thou be fair
for forty days t´will rain nae mare

„Thou dost“ ist eine veraltete Version von „you are“, „nae mare“ heißt „no more“; es gibt auch Versionen in zeitgenössischem Englisch. Wie das bei alten Bauern- und Wetterregeln so ist: Sie haben einen wahren Kern, sind aber nicht allzu wörtlich zu nehmen und beziehen sich selten auf einen einzigen Tag, mehr auf den Zeitraum. Das zeigt auch eine Auswertung früherer Sommer in Großbritannien. Fazit, wie beim Siebenschläfertag (27. Juni) auch: Ist es um das fragliche Datum herum unbeständig, dann gibt es in der Folge einen „Schaukelsommer“, ist es knallheiß, folgt eine eher sonnige und trockene Saison.

Dass der Heilige Swithin etwas zum Thema Wetter zu sagen hat, ist kein Zufall. Es war sein Wunsch, im Freien begraben zu werden, damit der „süße Regen“ auf sein Grab fiele. Besserwisser setzten sich aber darüber hinweg und ließen ihn etwa 100 Jahre nach dem Tod in die Kathedrale umbetten. Ein gewaltiger Regenguss plus Sturm soll die Folge gewesen sein: St. Swithin grollte. Hoffen wir, dass er uns dieses Jahr freundlich gesonnen ist!

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