Wo endet der Hügel, wo fängt der Berg an? Das ist eine Frage, die sich nicht eindeutig beantworten lässt. Die Britischen Inseln haben keine Mehrtausender zu bieten, Nepalesen würden über die Topografie nur müde lächeln. Trotzdem finden sich über 200 Erhebungen, die höher als tausend Meter sind, die allermeisten in Schottland, gefolgt von Wales. Und die sind schon ziemlich imposant. Rekordhalter ist Ben Nevis, der es auf 1345 Meter bringt und den wir noch im Frühsommer mit Schneekappe gesehen haben. Drückt man seine Höhe in Feet aus, dann wird es aber richtig eindrucksvoll: 4411! Heute, zum Internationalen Tag des Berges (ausgerufen von den Vereinten Nationen), wollen wir uns die britische Bergwelt mal näher anschauen.
Dass die Highlands hoch sind, drückt sich ja schon im Namen aus, und wie eigentlich alle hohen Berge der Erde sind sie wunderschön und keineswegs ungefährlich für uns Menschen. Gerade Ben Nevis ist für alle, die nicht wissen, was sie tun oder nicht richtig ausgerüstet sind, ein sehr tückisches Gelände und auch für geübte Bergsteiger eine Herausforderung. Das Wetter schlägt da oben blitzartig um, Nebel kommt urplötzlich auf. Letztes Frühjahr sind drei Menschen bei einer Lawine ums Leben gekommen. Auch der sogenannte Ponyweg hinauf ist alles andere als ein Kinderspiel.
Der berühmteste und höchste Berg in Wales ist der Snowdon mit 1085 Metern – seine raue Schönheit sucht seinesgleichen. Von Frühjahr bis Herbst fährt eine Zahnradbahn hinauf, das ist eine Alternative für alle, die nicht ganz so sicher auf den Füßen sind und trotzdem die herrliche Landschaft genießen wollen. Der höchste Berg Englands ist der Scafell Pike im Lake District, er kommt auf 978 Meter.
Zum Schluss noch ein Superlativ: Der aller-aller-allerhöchste Berg des Vereinigten Königreichs ist mehr als 3239 Meter hoch, steht aber ganz woanders. Nämlich in der Westantarktis im Norden des sogenannten Palmerlands, das zum Territorium des United Kingdom gezählt wird. Es handelt sich um Mount Hope, der dank genauerer Messungen vor einigen Jahren ganz plötzlich um mehr als 300 Meter „gewachsen“ ist und somit den bisherigen Rekordhalter Mount Jackson, der in derselben Region in den Himmel ragt, überholt hat.
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