Vor hundert Jahren, am 19. August 1919, startete ein Flugzeug des Typs de Havilland vom Londoner Flugplatz Hounslow Heath – der nicht mehr war als eine Grasfläche – in Richtung Paris. Die Passagiere sollen in Korbsesseln gesessen haben, und es gab keine Toilette an Bord. Dies war der weltweit erste Linienflug und zugleich, wenn man so will, die Geburtsstunde der British Airways: Der damalige Flugveranstalter „Aircraft Travel and Transport Limited“ ging später in ihr auf. Offiziell gegründet wurde die BA dann allerdings erst 1974, also vor 45 Jahren, was ja auch eine Art Jubiläum darstellt.
Fliegen wird heute kaum noch mit Glamour und Freiheit in Verbindung gebracht (eher mit Umweltproblemen). Das war früher anders, wie ein Blick ins Firmenarchiv der British Airways zeigt. Um dort Einblicke zu erhalten, muss niemand ins Hauptquartier nahe dem Flughafen Heathrow reisen, das Unternehmen hat eine Auswahl seiner historischen Aufnahmen aus Anlass des Jubiläums online gestellt: www.britishairways.com/100/centenary-collection
Auffällig oft ist die Queen zu sehen, die früher Stammkundin war. Und wie schick die Uniformen in den Sixties wirkten! Ein Fokus liegt auch auf dem Pioniergeist, denn die BOAC – British Overseas Airways Corporation, ebenfalls eine Vorgängerin der BA – setzte immer wieder neue Flugzeugtypen ein. Der spektakulärste war die Concorde, das welterste Überschallflugzeug im Linienflugdienst, das gemeinsam mit Frankreich entwickelt worden war, schon rein optisch perfekt ins Raumfahrtzeitalter passte und 1969 zum Jungfernflug startete. Es brauchte von London nach New York nur dreieinhalb Stunden – in den 1970er-Jahren war dieses stromlinienförmige Flugzeug mit der markanten flexiblen Nase der Hit am Himmel. Leider kam es im Juli 2000 zu einem schrecklichen Unfall mit 113 Todesopfern auf einem Air-France-Flug, was letzlich das Ende dieses Flugzeugstyps bedeutete; die letzte britische Concorde flog Ende 2003 von Heathrow zum Herstellerwerk in der Nähe von Bristol.
British Airways gilt als besonders sichere Airline und fliegt heute mehr als 150 Ziele weltweit an. Die Flotte ist am stilisierten Union Jack auf der Heckflosse immer gut erkennbar. Zum Hundertjährigen wurden auch vier Flugzeuge im Nostalgielook vergangener Jahrzehnte lackiert.
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