Nicht nur für Royals
Wo früher Heinrich VIII. zur Jagd ritt, flanieren heute Londoner und Touristen: Die britische Hauptstadt hat acht „Royal Parks“, die zwar noch immer der Krone gehören, aber längst jedermann offenstehen. Die bekanntesten sind sicher Hyde Park und Kensington Gardens. Mancher Londoner verträumt in den Liegestühlen im Hyde Park seine Mittagspause oder springt im Sommer in den Teich „Serpentine“ (im Winter übrigens auch; hier findet am ersten Weihnachtsfeiertag traditionell ein großes Wettschwimmen statt). Die Speaker´s Corner am Marble Arch wirkt heute ein bisschen glanzlos, aber dort haben schon Karl Marx, George Orwell und die Suffragetten gesprochen. In Kensington Gardens ließ Victoria ihrem geliebten, früh verstorbenen Mann Albert ein imposantes Denkmal setzen. Kinder freuen sich über die Peter-Pan-Statue, auf der auch allerlei Tiere zu entdecken sind.
St. James´s Park liegt direkt am Buckingham Palace. „The Mall“, die prächtige Auffahrt, ist ein viel fotografiertes Motiv. Eine Pelikanfamilie, deren Vorfahren im 17. Jahrhundert dem damaligen König Charles II. geschenkt wurden, freut sich im Park des Lebens. Charles selbst, eine Sportskanone, durcheilte jeden Tag den benachbarten Green Park – kleinster der Royal Parks –, begleitet von einem Rudel jener Hunde, die nach ihm benannt sind: King-Charles-Spaniel.
Besonders abwechslungsreich ist Regent´s Park (eigentlich: „The Regent´s Park“) mit seinen Blumenrabatten, Londons größter Rosensammlung im Queen Mary´s Garden, einem tollen Freilufttheater, Spielplätzen und Sportanlagen, einem See zum Bootfahren, dem Zoo und einem öffentlichen Schrebergarten.
Der mit 960 Hektar größte der Royal Parks ist Richmond Park in einer der feinsten Londoner Ecken. Wenn geöffnet ist, unbedingt eine Tasse Tee im eleganten Tearoom in der Pembroke Lodge einplanen!
Wer weiter die Themse entlangfährt, kommt zu Hampton Court Palace, dem Lieblingsschloss Heinrichs VIII. An die Schlossgärten grenzt Bushy Park, der eine Kastanienallee, „Water Gardens“ und eine bildschöne Diana-Statue zu bieten hat (der Göttin der Jagd gewidmet, nicht Prinzessin Diana!).
Zum Weltkulturerbe zählt Greenwich Park im Osten. Hier sind die Attraktionen so dicht gesät, dass sie fast zu viele für einen Tagesausflug sind: das königliche Observatorium und der Nullmeridian, das Marinecollege und das Maritime Museum, das Queen´s House, Rosengarten, Kräuterbeete, Obstplantagen, Stauden … Auch in Greenwich begegnen wir Heinrich VIII.; er wurde hier in einem längst verschwundenen Palast geboren, in dem auch seine Töchter und Nachfolgerinnen Mary und Elizabeth zur Welt kamen.
Mehr über die Royal Parks: www.royalparks.org.uk
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