„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ Getreu diesem Sprichwort zieht es in ihren Jugendjahren viele Schülerinnen und Schüler für ein Jahr ins Ausland. Zumeist steckt dahinter der Wunsch, eine Fremdsprache besser sprechen und verstehen zu können. Deshalb ein Schuljahr in einem fremden Land zu verbringen, ist tatsächlich ein sehr guter Weg. Zumal man neben der Sprache auch Land und Leute kennenlernt, denn häufig lebt man bei einer Gastfamilie.
Zahlen, Daten, Fakten
Rund 15.900 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland verbrachten im Schuljahr 2017/2018 mindestens drei Monate an einer ausländischen Schule. Das entspricht einem Anteil von jeweils rund 2 Prozent aller Jugendlichen in den Altersgruppen zwischen 15 und 17 Jahren. Die USA sind das mit Abstand beliebteste Land. Dorthin gingen rund 4.500 Schülerinnen und Schüler. Es folgten Kanada (rund 2.000) und Neuseeland (rund 1.200). Großbritannien (rund 900) und Irland (rund 730) belegten die Plätze 4 und 5 auf der Beliebtheitsskala. Übrigens sind etwa zwei Drittel der Teilnehmenden an einem Austauschprogramm weiblich.
Nahe gelegene Ziele
Großbritannien und Irland bieten sich zum Erlernen der englischen Sprache gerade wegen ihrer geringen Entfernung nach Deutschland an. Außerdem ähneln sich die Schulsysteme. Ein Unterschied ist jedoch, dass das Schuljahr in Großbritannien in drei Trimester („terms“) unterteilt ist, den „Autumn term“ (Anfang September bis Mitte Dezember), den „Spring term“ (Anfang Januar bis Ostern) und den „Summer term“ (Ostern bis Mitte Juli). Daran schließen sich wie bei uns 6-wöchige Sommerferien an.
Welche Schule soll es sein?
In Großbritannien hat man die Wahl zwischen einem Privatinternat, den sog. Independent Boarding Schools, den staatlichen Tagesschulen und den staatlichen Internaten.
Es gibt viele ausgezeichnete Internate (Boarding Schools) in Großbritannien. Dort sind die Klassen normalerweise kleiner als an staatlichen Schulen. Die Zielsetzungen und Leistungskataloge der Schulen sind vergleichbar, aber jedes Internat hat eine andere Atmosphäre, andere Schwerpunkte und eine andere Klientel. Solche Schulen sind zumeist sehr kostspielig, zumal man sich normalerweise für alle Trimester eines Schuljahres anmelden muss. Nur so können die begehrten Internatsplätze optimal belegt werden.
Entscheidet man sich für eine der tausenden staatlichen Schulen in Großbritannien, von denen viele einen hohen Bildungsstandard bieten, lebt man in einer britischen Gastfamilie am gleichen Ort. Die Kombination aus dem Besuch einer staatlichen Schule und dem Familienaufenthalt ist die kostengünstigste Möglichkeit, ein Schuljahr in Großbritannien zu verbringen.
Und dann gibt es noch rund 35 staatliche Schulen, denen auch Internate angeschlossen sind. Jedoch ist die Anzahl der Internatsplätze meist gering. Außerdem könnte den Schülerinnen und Schülern das gesellschaftliche Leben an den Wochenenden fehlen, wenn sich das Internat in einer abgelegenen Gegend befindet. Zu den Kosten: Die Unterrichtsteilnahme ist kostenfrei, für die Unterbringung im Internat müssen Gebühren gezahlt werden.
Unser Fazit
Reisen bildet bekanntlich. Und ein Schuljahr im Ausland erst recht. Wer sich also vorstellen kann, dass ein Auslandsaufenthalt während der Schulzeit das richtige ist, der sollte sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen und sich vor allem von professionellen Austauschprogramm-Anbietern beraten lassen.
Informationen zum Schulbesuch in Großbritannien hat das British Council zusammengestellt. The British Council ist eine britische Organisation, die sich international um kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten kümmert.
Schulberatung zu über 200 Internaten in England, Schottland und Wales bietet das Unternehmen Barbara Glasmacher Internationale Schulberatungs GmbH.
Die Zahlen, Daten und Fakten entnahmen wir der weltweiser-Studie zum Schüleraustausch 2019.
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