Ach, wie schlecht war der Ruf englischen Bieres! Warm, schal, geschmacklos – so hieß es vor allem in Deutschland. Tatsächlich hat England aber eine lange Brautradition und erlebt seit Jahren eine Renaissance auch kleiner unabhängiger Brauereien, der sogenannten Micro-Breweries. Und ganz ehrlich: Englisches Bier schmeckt, vor allem das nach alten Standards gebrauten „real ale“. Man muss sich einfach mal durch die Sorten durchprobieren, wenn auch möglichst nicht alle an einem Abend …
Die englischste aller Biersorten ist das Ale, das – wenn es nach der sehr regen Organisation Camra (Campaign for Real Ale) geht – ausschließlich aus natürlichen Zutaten hergestellt werden sollte. Es wird bei relativ hohen Temperaturen gebraut und hat vergleichsweise wenig Kohlensäure und auch weniger Alkohol. Schal schmeckt es trotzdem nicht! Auch „Bitter“ ist ein „Ale“.
Im Gegensatz dazu heißt helles Bier in England und im Vereinigten Königreich „Lager“ und wird genauso kalt getrunken wie bei uns, während Ale bei etwa zehn Grad am besten schmeckt. Porter und Stout sind dunkle, kräftige Biere. Bekannteste Stout-Sorte: das irische Guinness.
Am 3. August ist Internationaler Tag des Bieres, vielleicht ein Anlass, sich mal ein englisches oder britisches oder irisches Bierchen zu gönnen. „A pint“ (ein guter halber Liter) oder „a half pint“ ist immer noch die gängige Maßeinheit. Tipp für London-Reisende: Im August wird dort das „Beer Festival“ begangen: www.gbbf.org.uk
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