„Clutter“ ist ein besonders schönes englisches Wort (nach rein subjektiver Einschätzung, natürlich!), aber es beschreibt ein weniger schönes Phänomen: das Sich-Anhäufen von überflüssigem Zeug. Wer nicht gerade Minimalist ist, kennt das bestimmt. Kaum dreht man sich um, haben sich wie von Geisterhand schon wieder Papierstapel, Kleiderhaufen, Zettelwirtschaft, Schuh-Chaos im Flur und Ähnliches gebildet, und die Bücher stehen auch kreuz und quer. Alleinlebende können nur sich selbst oder Gespenster verantwortlich machen, wer zu zweit oder in der Familie lebt, kennt die Übeltäter, das sind nämlich die anderen! „Clutter“ gibt es als Hauptwort, da heißt es Krempel und Gerümpel, und als Verb „to clutter“, zumüllen, vollstellen.
Da ist es doch gut, dass Freitag, der 13. (!) April, britischer „Clear your Clutter Day“ ist, der Tag des Krempel-Wegräumens. Er wird ausgerufen von einer Website namens MoneyMagpie (Geld-Elster), und wie der Name vermuten lässt, soll man seinen Kram nach Möglichkeit zu Geld machen: im Internet oder auf Flohmärkten anpreisen, in Second-Hand-Läden oder ins Auktionshaus bringen und so weiter. Alternativ trägt man Guterhaltenes in die in Großbritannien so weit verbreiteten „Charity Shops“, wo sie für ganz wenig Geld für gute Zwecke verkauft werden – da kriegt man nichts dafür, fühlt sich aber gut. Nicht zuletzt kann man Dinge natürlich auch verschenken oder „zum Mitnehmen“ an den Straßenrand stellen, vielleicht freut sich jemand darüber. Wenn sie keiner will, muss man sie aber wieder zurücknehmen.
Die Geld-Elster rät, klein anzufangen, zum Beispiel mit dem Badezimmer. Wichtig sei, wie überall im Leben, die richtige Einstellung: Es geht weniger ums Wegwerfen an sich, mehr darum, sich von Überflüssigem zu befreien. Ein aufgeräumter und übersichtlicher Schreibtisch etwa lässt die Gedanken viel besser fließen.
Na, dann also viel Spaß und „happy de-cluttering!“. Danach geht auch der Frühjahrsputz viel einfacher …
PS. Der Name MoneyMagpie lässt darauf schließen, dass britische Elstern zwar besonders sparsam sind, aber nicht – wie bei uns – diebisch. Denn Klauen wird als Methode, zu Geld zu kommen, nicht empfohlen.
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