Heute ist „Kindness Day“, Tag der Freundlichkeit (am 13. November). Da sollen wir alle ganz liebevoll miteinander umgehen und dies nach Möglichkeit auch beibehalten, wenn die Uhr auf Mitternacht springt. Denn echte, von Herzen kommende Freundlichkeit verschönert uns allen den Alltag und ist auch noch gut für die Gesundheit, die eigene und die des Empfängers. Lauter gute Gründe!
In Großbritannien kümmert sich eine eigene Organisation, Kindness UK, um das freundliche Miteinander. Sie gibt viele Tipps, wie man den besonderen Tag gestalten könnte. Da ist das unverhoffte, ehrlich gemeinte Kompliment, das wir jemandem schenken, genauso dabei wie Blut spenden, einem Obdachlosen Essen zu geben oder jemanden in der Schlange vorzulassen (Warteschlangen spielen in Großbritannien eine wichtige gesellschaftliche Rolle!). Auch Schulen und Firmen finden auf der Internetseite Ideen, was sie Gutes tun können, zum Beispiel gegen Mobbing.
„Kindness“, mit Ei-Laut gesprochen, ist ein besonderes Wort. Es bedeutet mehr als „friendliness“, was auch etwas Positives ist, aber mehr an der Oberfläche bleibt. „Friendly“ heißt eher „nett sein“, auch „aufgeschlossen sein“ – wie gegenüber Freunden eben. Wer „kind“ ist, der holt dies aber aus der Tiefe seines oder ihres Herzens, ist gütig, hat die Bedürfnisse anderer auf dem Schirm und nimmt seine Mitmenschen ernst.
Was die Wortherkunft angeht, so kommt „kind“ wahrscheinlich von „kin“ – Familie oder Verwandtschaft (dafür spricht auch, dass „kind“ in seiner zweiten Bedeutung „Art“ heißt, und die Kombination „kind of“ bedeutet „so ähnlich wie“). In grauer Vorzeit war man wohl nur zu seinesgleichen lieb, und zwar aus Sicherheitsgründen. Wer zur Gruppe von außen dazustieß, musste erstmal beweisen, dass er keine Keule hinter dem Rücken verbarg und auch sonst keine üblen Absichten hatte. Vorher gab´s kein Lächeln und kein nettes Wort!
Es gibt ja Menschen, die sehen das heute noch so und begegnen ihrer Umwelt eher mit Misstrauen. Die Angst verbergen sie hinter einem Panzer von Unfreundlichkeit. Gerade solche Leute kann Freundlichkeit geradezu übertölpeln, denn sie rechnen ja nicht damit, und das Brummeln bleibt ihnen im Halse stecken. Sie brauchen dann immer einen Moment, um das Weltbild neu zu ordnen, aber die meisten freuen sich dann doch. Der Kindness Day ist ideal für solche Begegnungen. Einfach mal ausprobieren! Kostet ja nichts, außer vielleicht etwas Überwindung.
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