Was essen die Briten am liebsten? Fish and Chips, Roastbeef, Full English Breakfast, Scones – die Liste ist lang. Aber auch dem „curry“ gebührt ein fester Platz unter den Favoriten. Damit ist nicht das gelbe Pulver aus dem Supermarkt gemeint, sondern ein exotisch gewürztes Ragout mit Fleisch, Fisch oder Gemüse, mal mild, mal höllisch scharf. Vor allem die Variante „Tikka Masala“ wird in ganz Großbritannien heiß geliebt, nicht nur jetzt während der „National Curry Week“.
Die echt britischen „curries“ stammen ursprünglich aus Indien; schon im 17. Jahrhundert hatten Händler Gewürze und Kräuter nach Europa importiert. Während der Kolonialzeit gab es einen ersten Boom indischer Küche in Großbritannien, aber richtig Fuß fasste sie erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien eröffneten Restaurants, in denen sie oft traditionell britisches Essen wie Pies und Chips und eben auch Currygerichte anboten – erstere waren für die Einheimischen, letztere für die Migranten gedacht. Aber wie sich zeigte, sind kulinarische Grenzen immer am schnellsten überwunden.
Das allererste indische Restaurant war übrigens schon 1809 in London eröffnet worden, es hieß etwas irreführend „Hindostanee Coffee House“ und bot seinen Gästen auch den Genuss von Wasserpfeifen. Allerdings hielt es sich nicht sehr lange. Heute hat Großbritannien rund 9.000 indische Restaurants, dazu kommen viele Schnellimbisse mit Lieferservice. Auch zu Hause werden Currygerichte sehr geschätzt. Da sie aber häufig sehr aufwendig zuzubereiten sind und das Klären von Butter sowie das Mahlen von Gewürzen und andere Kunstgriffe erfordern, erfreuen sich fertig komponierte Saucen großer Beliebtheit, denn man muss sie nur zum Fleisch, Fisch oder Gemüse hinzugießen.
Jede britische Großstadt hat ihre „curry mile“, in London ist vor allem Brick Lane eine gute Adresse für indische Küche. Birmingham ist stolz auf sein ganz eigenes Currygericht, das „Birmingham Balti“, das in einer Art Wok zubereitet wird. Viele „curries“ sind Mischungen aus Rezepten verschiedener Länder, die man so in Indien, Bangladesch, Pakistan oder Malaysia gar nicht bekommt, sondern nur auf den Britischen Inseln. Während der National Curry Week haben Gastronomen die Chance, für ihre Stadt den Titel „Curry Capital“ zu gewinnen. Viele beteiligen sich mit besonderen Events, deren Erlös für gute Zwecke gespendet wird. Kleiner Tipp: Wenn auf der Speisekarte „hot“ steht, dann heißt das nicht „heiß“, sondern „scharf“, und das sollte man auch glauben.
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