Ein Picknick, ein Glas Pimm´s und dann ein gepflegtes Croquet-Spiel: Englischer lässt sich ein sonniger Tag nicht zelebrieren! Das Rasenspiel mit den kleinen Torbögen, den Schlägern in Hammerform und den bunten Bällen ist ein echter Klassiker. Und obwohl es natürlich sehr fair und sportlich zugeht und nicht gemogelt wird, darf der Spieler ganz regelkonform die Bälle der Gegner wegschubsen. Wie schön!
Croquet stammt, wie die Schreibweise vermuten lässt, ursprünglich aus Frankreich, hat aber schon im 17. Jahrhundert den Weg auf die Britischen Inseln gefunden. Die Verwandtschaft zu vielen anderen Spielen, von Boule bis Golf, ist unübersehbar. Richtig populär wurde es im frühen 19. Jahrhundert, zu Zeiten Jane Austens – man sieht sie förmlich vor sich, die Damen in weißen schmalen Kleidern und Strohhut, die Herren im Gehrock, wie sie auf gepflegtem Rasen Croquet spielen, und man hört ihr höfliches Geplauder und das Klackklack der Kugeln. Croquet eignet sich aber mindestens genauso gut für fröhliche Familiennachmittage, weil schon Kinder gut mitspielen können und Freude daran haben.
Übrigens heißt der Wimbledon-Veranstalter noch heute „All England Lawn Tennis and Croquet Club“, bei der Gründung 1868 sogar nur „All England Croquet Club“! Und es gibt auch nach wie vor einen Croquet-Rasen auf dem Vereinsgelände, auch wenn zugegebenermaßen Tennis inzwischen ein wenig die Überhand hat.
Noch ein Wort zur Aussprache: Bei Croquet spricht man das T eigentlich nicht mit, obwohl es auch die Schreibweise „Crocket“ gibt, und da ist es nicht stumm. Die Briten legen, im Gegensatz zu den Amerikanern, die Betonung auf die erste Silbe, also das O.
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