Kissen sind gemütlich, weich und im besten Fall auch schön, deshalb haben wir die Kissen-Woche ausgerufen. Aber sie sind nicht alle gleich, schon gar nicht im Englischen. Da gibt es zwei sprachliche Tücken, nämlich erstens den Unterschied zwischen „pillow“ und „cushion“ ganz generell. Und zweitens die Aussprache.
Grundsätzlich gilt:
- Wenn wir nachts unser müdes Haupt auf ein Kissen betten, dann ist das ein „pillow“ und nichts anderes.
- Deshalb ist „Bettgeflüster“ auch „pillow talk“,
- und eine Kissenschlacht, bei der die Daunen fliegen, ein „pillow fight“.
- Sich aufs Ohr zu legen, heißt „to hit the pillow“, womit nicht gemeint ist, dass man draufhaut, sondern erschöpft darauf herniedersinkt.
Das Wort „pillow“ stammt angeblich vom deutschen Begriff „Pfühl“ ab, den heute kein Mensch mehr benutzt, den Wilhelm Busch aber noch bei „Max und Moritz“ verwendete: Die Witwe Bolte stopfte die Federn ihrer Hühner „in die Kissen und die Pfühle, denn man liegt nicht gerne kühle.“ Ein Pfühl ist ein Kissen oder ein Polster, sagt der Duden.
„Cushions“ dagegen liegen auf dem Sofa, zur Zierde und zur Bequemlichkeit. Sie sind meistens weniger weich als „pillows“, werden dafür aber ganz weich ausgesprochen mit einem „U“. Nicht mit einem A-Laut! Ein anderes Wort, das beim Englischlernen ähnliche Probleme erzeugt, ist der „butcher“, Metzger, auch der hat einen U-Laut in der Mitte.
- „To cushion“ heißt polstern oder abfedern, auch im übertragenen Sinne.
- Wer eine schlechte Nachricht zu überbringen hat, verpackt sie nett „to cushion the blow“, um den Schlag abzumildern.
- Der Bezug eines Kissens im Bett ist ein „pillow case“,
- der eines Sofakissens eher ein „cushion cover“. Und was drin ist, das variiert natürlich auch.
Geht man heute ins Hotel, vor allem in ein „Boutique“-Hotel in Großbritannien, so findet man einen ganzen Berg Kissen auf dem Bett vor. Sind das nun „pillows“ oder „cushions“? Oft beides – Zierkisschen mit festerer Stoffhülle und Kissen mit Baumwollbezug zum Draufschlafen. Meist landen sie, bis auf eines, auf dem Sessel, denn fünf Kissen unterm Kopf braucht ja keiner. Aber es ist eine nette Geste. Bei mit viel Liebe geführten Hotels müssen wir aufpassen, meistens verstecken sich noch Teddys im Kissenberg, und die eine oder andere Praline …
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