Die britische Schauspielerin Nicola Walker kennen wir bereits aus der TV-Serie „The Split – Beziehungsstatus ungeklärt“. Darin spielte sie eine Scheidungsanwältin, Ehefrau, Mutter von zwei Kindern und die älteste von drei Schwestern. Außerdem wirkte sie in der Serie „Spooks – Im Visier des MI5“ von 2003 bis 2011 mit. Jetzt kehrt sie als Detective Inspector Annika Strandhed auf unsere Bildschirme zurück.
Chefin der Mordkommission
Frisch versetzt zur Polizei in Glasgow, untersucht sie mit ihrer Marine-Spezialeinheit Todesfälle in schottischen Gewässern. Dabei übernimmt Annika erstmals in ihrer Karriere eine Führungsaufgabe, ohne vorher die üblichen Führungskräfte-Seminare besucht zu haben. Zu ihrem neuen Team gehören Jamie Sives (als DS Michael McAndrews), Katie Leung (in der Rolle der Blair Ferguson) und Ukweli Roach (spielt DS Tyrone Clarke).
Privatleben gehört dazu
Mit Witz, Ironie und geistreichen Anspielungen gelingt es der Serie, in jeder Folge mehr als nur einen Kriminalfall ins Rampenlicht zu rücken: Einen zentralen Part spielt immer auch die private Seite der Figuren. So muss Annika als alleinerziehende Mutter auch mit Herausforderungen im Zusammenleben mit ihrer Teenager-Tochter klarkommen. Dazu gehört auch das gemeinsame Einleben am neuen Wohnort, was gerade pubertierenden Kindern nicht leichtfällt. Ob es da hilft, dass sie hin und wieder mit dem Polizeiboot zur Schule gebracht wird?
Schöpfer der Serie
Die 6-teilige Serie stammt von Drehbuchautor Nick Walker und beruht auf seinem erfolgreichen BBC-Radiohörspiel „Annika Stranded“, in dem Nicola Walker ebenfalls die Hauptrolle sprach, aber die Protagonistin in Norwegens Hauptstadt Oslo lebt und arbeitet. Autor und Schauspielerin sind übrigens nicht verwandt, auch wenn es der gleiche Familienname vermuten lässt. Und: Der Hörspiel-Titel ist korrekt geschrieben. „Stranded“ heißt „gestrandet“, Annikas Familienname ist jedoch „Strandhed“.
Besondere Stilmittel
In der TV-Adaption „Annika – Mord an Schottlands Küste“ arbeitet die Schauspielerin mit einem Stilmittel, das der Serie ein besonderes Kennzeichen verleiht: Annika durchbricht immer wieder die sogenannte imaginäre „vierte Wand“ und macht das Publikum zu ihrem Vertrauten, indem sie direkt in die Kamera spricht und ihr Leben und ihre Mordfälle ironisch kommentiert. Diese Art der Kommunikation mit den Zuschauern konnten wir auch schon in der Krankenhaus-Serie „This Is Going To Hurt“ erleben.
Auffällig ist außerdem die Kameraführung: Sie zeigt uns ungewöhnliche Blickwinkel, z. B. wenn die Schauspieler/innen aus der Vogelperspektive gezeigt werden, obwohl man es in dieser Situation nicht erwartet.
Schottland und seine Gewässer
Schottland ist reich an Gewässern: Nicht nur die Küstenlänge mit knapp 19.000 Kilometern ist beeindruckend, sondern im Landesinneren gibt es auch noch mehr als 30.000 Seen. Da wundert es nicht, und der deutsche Beiname der Krimiserie deutet es an, dass Annika Strandhed Mordfälle ermittelt, bei denen das Opfer in oder auf einem Gewässer gefunden wurde. Die Dreharbeiten für die bisher entstandenen zwei Staffeln fanden im Umfeld der schottischen Metropole Glasgow statt. So zeigt die Serie auch die Schönheit der schottischen Natur, u. a. die lange Mündung des Clyde River und das knapp 40 km entfernte Loch Katrine. Autor Nick Walter beschrieb in einem Interview, wie herausfordernd Dreharbeiten auf dem Wasser sein können.
Sendetermin
Die sechs Folgen der 1. Staffel werden erstmals im Free-TV ausgestrahlt: Das ZDF zeigt jeweils zwei 45-minütige Folgen in der Nacht von Sonntag auf Montag (3., 10. und 17. März 2024).
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