Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
0800 202 032

Eine schöne englische Landschaft
BLOG
Die feine englische Art

Gespenster, Glocken und Raben – Londons schaurige Legenden

Gespenster, Glocken und Raben – Londons schaurige Legenden

Wussten Sie, dass die Volksbräuche rund um Halloween ihren Ursprung im einst katholischen Irland haben? Irische Einwanderer etablierten diese in den USA, wo sie sich rasch verbreiteten. 

Dass die Briten für ihre Schauergeschichten kein besonderes Datum brauchen, ist längst kein Geheimnis mehr, handelt es sich doch um ein Volk, das nicht nur Traditionen, sondern auch skurrile Mythen liebt. 

Und dennoch: Zu Halloween wird auch auf der Insel noch mal eine Schippe drauf gelegt.

Wenn die Raben den Tower verlassen …

… dann fällt das britische Königreich. Wie genau diese Legende entstanden ist, weiß heute niemand mehr. Auch wenn Raben schon viel früher Teil des Tower-Lebens gewesen sein dürften, stammt die erste bekannte Darstellung eines Raben im Tower von 1883. Die Raben wurden zum Symbol für die düstere Atmosphäre des Ortes, der einst nicht nur als Gefängnis diente, sondern auch als Hinrichtungsstätte. Anne Boleyn, die zweite der sechs Frauen Heinrichs VIII., war eine der Menschen, die hier ihr Leben verloren.  Im Laufe der Jahrzehnte wurden viele Bilder von Raben nahe der Stelle im Tower angefertigt, an dem die Hinrichtungen stattfanden. Eines davon schaffte es sogar auf eine Postkarte. 

Während des Zweiten Weltkriegs entstand die Idee, dass die Raben möglicherweise auf sich nähernde Flugzeuge aufmerksam machen könnten. Etwa zur gleichen Zeit im Jahr 1944, tauchte erstmals in schriftlicher Form die Legende rund um Karl II. auf, dass dieser den Tod der Raben befahl, nachdem sein Astronom deren Kot auf seinem Teleskop entdeckt hatte. Er soll jedoch von seinem Plan abgesehen haben, als man ihm erklärte, dass mit der Tötung der Raben auch das Königreich zugrunde gehen würde. 

Heute glaubt natürlich niemand mehr an dieses Märchen. Oder vielleicht doch? Zumindest ist sie nach wie vor respekteinflößend genug, um den Tieren die Flügel zu stutzen, damit sie den Tower nicht verlassen können. Ein eigens angestellter Ravenmaster kümmert sich um die Vögel und deren Wohlbefinden. Die Raben erfreuen sich inzwischen weltweiter Berühmtheit und sind zu einer Touristenattraktion geworden. 

In Covent Garden spukt es

Ist Ihnen schon einmal ein alter Mann mit Hut an der U-Bahn-Station Covent Garden begegnet? Groß soll er sein und einen Umhang soll er tragen. Gerüchten zufolge handelt es sich bei dieser Erscheinung um William Terriss, einen Schauspieler, der im Jahr 1897 ermordet wurde. Es heißt, der Geist habe einen Mitarbeiter der U-Bahn-Station so erschreckt, dass dieser sich daraufhin in eine andere Station versetzen ließ. Eine Garantie auf nächtliche Ruhe ist dies jedoch nicht, denn gerade Londoner Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen sind überaus beliebt bei Geistern. 

Auch in Farringdon (grenzt an die City of London) soll es beispielsweise des Nachts turbulent zugehen. An der Stelle des Bahnhofs wurde im 18. Jahrhundert die Leiche von Anne Naylor gefunden. Sie lernte der Legende nach damals bei einem Hutmacher und wurde 1758 von ihm ermordet. Ihre Schreie sind angeblich heute noch zu hören. 

Seltsame Gestalten am Bahnhof Liverpool Street und ein schwarz gekleideter Mann am Bahnhof Bank sind weitere Bausteine für Schauergeschichten, die von den Briten gerne ausgeschmückt und immer weiter dramatisiert werden. Schluchzende Kinder und schreiende Frauen spuken den Mythen zufolge in der Dämmerung den Bahnhof Bethnal Green. Wahrscheinlich gibt es über Gespenster in Londoner U-Bahnstationen mehr Geschichten als englische Teesorten. 

Die Wahrheit über den veränderten Klang von Big Ben

Wenn etwas Schlimmes bevorsteht, verändert sich der Glockenklang von Big Ben – so besagt es eine alte Legende, die sich auf einen leicht anders klingenden Glockenton vor dem Zweiten Weltkrieg bezieht. Die Wahrheit lässt sich jedoch ganz rational mit einem Riss in der großen Glocke erklären, der zu einer leichten Abweichung des Klangs geführt hat. Dieser Riss steht in keinerlei Verbindung zum Zweiten Weltkrieg oder zu einem anderen dramatischen Ereignis. 

Der umherwandelnde Jack the Ripper

Im Herbst 1888 trieb Jack the Ripper sein grausiges Unwesen im Londoner East End, indem er mindestens fünf Frauen brutal ermordete. Er wurde nie gefasst. Geschichten über paranormale Hör- und Seherlebnisse an den Schauplätzen der Verbrechen überschlagen sich bis heute. Ein Geist in viktorianischer Kleidung soll beispielsweise durch das Pub Ten Bells spuken. Das behaupten sowohl Angestellte als auch Besuchende steif und fest. Einige wollen sogar von ihm geschubst worden sein. Zwei der Opfer von Jack the Ripper, Mary Kelly und Annie Chapman, frequentierten das Pub zu Lebzeiten häufig. Aber auch außerhalb des Gebäudes spukt der Mann in viktorianischer Kleidung herum ebenso wie die Geister einiger seiner Mordopfer. Sie schweben durch Whitechapel und die umliegenden Gassen. Ausgeschmückt werden die Geschichten über die nächtlichen Sichtungen gerne mit Berichten über gehörte Schreie und Stöhnen, die an den Tatorten noch heute zu hören sein sollen.

Ein Mann, der im Nebel im Hyde Park erscheint und wortlos wieder verschwindet? Ein spukender Mönch in Westminster Abbey, der Besuchenden seine kalte Hand auf die Schulter legt? Eine Mumienmaske im British Museum, die sich bewegt und Flüche verteilt? Alles nur Aberglaube? 

Halloween, die Hauptsaison für jeden Geist, der etwas auf sich hält, steht vor der Tür. Sollten Sie in der Nacht vom 31. Oktober auf Allerheiligen eine Begegnung der anderen Art – vielleicht mit einem der erwähnten Gesellen – haben, erzählen Sie uns davon! Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Gruseln. 

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Very British"

Ein Spaziergang entlang des Regent‘s Canal

Very British | von Susanne Arnold

Bunte Hausboote, leises Plätschern, Vogelstimmen, schützende Bäume, hübsche Treidelpfade – eine Oase der Ruhe und des Friedens. Und das alles inmitten…

Weiterlesen
Gespenster, Glocken und Raben – Londons schaurige Legenden

Very British | von Susanne Arnold

Wussten Sie, dass die Volksbräuche rund um Halloween ihren Ursprung im einst katholischen Irland haben? Irische Einwanderer etablierten diese in den…

Weiterlesen
Die kuriosen Regeln der Briten

Very British | von Susanne Arnold

Wir Deutschen mögen weithin als ein Volk der Regeln und Gesetze bekannt sein. Doch auch in Großbritannien legt man Wert auf Vorschriften, die zwar…

Weiterlesen
Black Cab – Taxi mit Tradition in London

Very British | von Susanne Arnold

Eine Taxifahrt mit Stil! Kann es so etwas überhaupt geben? Es kann und London macht es uns vor! Und zwar mit den weltberühmten Black Cabs, den von LTI…

Weiterlesen