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London nachhaltig

London nachhaltig

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Dass wir uns diesbezüglich von der Hauptstadt Großbritanniens noch so einiges abschauen können, bewies London bereits im Jahr 2018, als es zur nachhaltigsten Stadt der Welt gekürt wurde und den „Arcadis Sustainability Cities Index“ anführte. Seitdem hat man sich in London keinesfalls auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Das Gegenteil ist der Fall, denn Sadiq Khan, seit 2016 Bürgermeister, hat es sich auf die Fahne geschrieben, London zu einer der grünsten und gesündesten Städte der Welt zu machen. Er wünscht sich zudem eine Stadt, in der man die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Gehen oder Radfahren attraktiver findet, als das Auto, welches die Straßen verstopft.

Was beinhaltet der „Arcadis Sustainability Cities Index“? 

Es handelt sich um ein von der Firma Arcadis ins Leben gerufenes Ranking, bei dem Städte anhand unterschiedlicher Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit bewertet werden. Vorrangig soll der Index Städten dabei helfen, ihre Stärken und Schwächen zu identifizieren, um dann Strategien zur steten Verbesserung zu entwickeln. Bei der Bewertung liegt der Fokus auf Kategorien wie beispielsweise dem Status quo der Menschen in Bezug auf Gesundheit und Bildung. Auch die Umweltsituation hinsichtlich Energieeffizienz, Abfallmanagement und Klimawandel wird ebenso betrachtet wie Wirtschaftswachstum, Innovation und Infrastruktur. Aber welche Ziele hat London sich konkret seit dem Erreichen des Siegerpodests im Jahr 2018 gesteckt?

Das Ziel Londons: Netto-Null-Emission

Bis zum Jahr 2050 soll dieser ehrgeizige Plan realisiert werden. Was genau bedeutet ein Netto-Null-Emissions-Ziel, das auch als „Net Zero“ bezeichnet wird? Kurz gesagt strebt man hierbei die Reduktion der Menge an Treibhausgasen auf null an. Einen großen Lösungsanteil zur Umsetzung bieten erneuerbare Energien. Das Ziel ist hochgesteckt und es könnte für Bürgermeister Kahn schwierig werden, es zu erreichen, aber auch das ehrgeizige Hinarbeiten auf die Realisierung ist ein Meilenstein im Kampf um Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. 

Weniger Autos

Seit Jahrzehnten beschäftigt sich London bereits mit Lösungsansätzen zur Eindämmung des Verkehrs. Im Jahr 2003 führte es die „Congestion Charge“ ein, eine City-Maut, die man zahlen muss, wenn man mit dem Auto durch die Innenstadt fährt. Damit galt London als eine der ersten Großstädte in Europa, die einen derartigen staatlichen Eingriff vornahmen, als Vorreiter. Der Erfolg war messbar, allerdings weniger deutlich, als Sadiq Kahn es sich erhofft hatte. Von einer 7%igen Senkung der Treibhausgase, die zwischen 2000 und 2018 ausgestoßen wurden, war die Rede. Keine zufriedenstellende Bilanz für den Bürgermeister, dem das keinesfalls ausreichte.  

Es folgten extra eingeführte Umweltzonen. Entspricht ein Fahrzeug nicht den entsprechenden Umweltvorgaben, muss seit 2019 eine zusätzliche Gebühr bezahlt werden, wenn man damit in einer „Ultra Low Emission Zone“ unterwegs ist. 2021 waren die Zonen nochmals ausgeweitet worden. Eine von Khan in Auftrag gegebene Studie brachte 2022 das Ergebnis, dass der Autoverkehr bis zum Ende des Jahrzehnts um mindestens 27% gesenkt werden muss, wenn das Net-Zero-Ziel erreicht werden soll. Seitdem geht der verbissene Kampf weiter, die Ziele werden allerdings immer wieder auch aufgrund von Uneinigkeit innerhalb der britischen Regierung abgeändert oder aufgeweicht. 

Nachhaltiges Einkaufen

London zeigt in vorbildlicher Weise, wie man auch beim Shoppen den Nachhaltigkeitsgedanken in den Fokus rücken kann. Immer mehr Zero-Waste Läden sprießen aus dem städtischen Boden. Durch das Mitbringen von eigenen Behältern lassen sich hier unnötige Verpackungen vermeiden und man wirkt der Produktion von Plastikmüll entgegen. Sie glauben, man bekommt dort nur Nudeln, Mehl und Hülsenfrüchte? Weit gefehlt! Auch High-End-Foodies werden fündig. 

Während Veganerinnen und Veganer in anderen Ländern noch beim Lesen von Etiketten verzweifeln, fällt ihnen das Einkaufen von Lebensmitteln in London leicht, denn auch hier ist die Hauptstadt weit vorne und setzt damit ein Zeichen für Tierwohl. 

Wer nachhaltig Kleidung und Accessoires einkaufen möchte, kann sich in London auf ein reichhaltiges Angebot freuen. Viele Geschäfte unterstützen darüber hinaus gute Zwecke, was dazu führt, dass man nicht nur etwas sorgenfreier einkaufen kann, sondern darüber hinaus auch noch etwas Gutes tut. 

Mode ohne Abholzung, Vintage-inspirierte Designs aus alten Stücken, klimaneutrale Produktion, umweltfreundliche Materialien – das alles werden Sie in London finden. Ethische Anbieter werben mit Produkten für die Ewigkeit, mit biologisch abbaubaren Fasern oder mit veganen Geldbörsen und Schuhen. Nachhaltige Geschäfte gibt es an jeder Ecke. Übrigens werden umweltfreundliche Unternehmen in London unterstützt. 

Grünes London

Nicht weniger als acht königliche Parks hat London zu bieten und gilt damit als eine der grünsten Städte der ganzen Welt. Denn zu den großen Parks – der größte ist der 955 Hektar umfassende Richmond Park - gesellen sich zahlreiche grün gestaltete Plätze wie zum Beispiel der Russel Square in Bloomsbury sowie kleinere Parks und Greenways. London besteht zu über 40% aus öffentlichen Grünflächen, eine beeindruckende Zahl. Neben dem positiven Effekt auf die Luft, bieten diese Oasen Erholung und körperliche Aktivität gleichermaßen, denn man kann sowohl spazieren, walken oder joggen, als auch entspannt ein Buch lesen. Darüber hinaus sind die Grünflächen familienfreundlich und sogar tierfreundlich. Denn tatsächlich haben sich eine ganze Reihe wildlebender Tiere wie beispielsweise Füchse und Wanderfalken in den Parks angesiedelt. Seit Mai 2016 wurde in London die Pflanzung von 476.000 Bäumen finanziert. Die Auszeichnung „Nationalparkstadt“ erhielt London als erste Stadt weltweit im Jahr 2019. 

Großstädte beutete nicht automatisch nur Abgase, Stress und verpestete Luft. London zeigt, dass es auch anders gehen kann, mit Innovationen, Ideen zur Förderung von Nachhaltigkeit und konsequenter Zielverfolgung, Menschen und Natur miteinander zu verbinden. Besuchen Sie doch bei Ihrem nächsten London-Trip ein nachhaltiges Geschäft oder schlendern Sie durch einen Park. Und übernachten können Sie dann gleich in einem der vielen Hotels, die umweltfreundliche Praktiken fördern. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt im nachhaltigen London. 

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