Morris Dance ist ein britischer Volkstanz mit langer Tradition. Er begeistert durch aufwendige Kostüme und Requisiten wie Stöcke oder Glocken. Über die Jahrhunderte haben sich in den unterschiedlichen Landesteilen jeweils eigene Variationen des Tanzes gebildet, die alle ihre eigene Ausdruckskraft haben.
Morris Dance: Der Ursprung des Namens
Woher der Name kommt, ist nicht ganz klar. Ein Mr. Morris ist wohl eher nicht Namensgeber des Tanzes gewesen. Man geht vielmehr davon aus, dass der Name vom spanischen „Morisco“ abstammt, was auf einen maurischen Ursprung hindeutet. In jedem Fall ist Morris Dance schon seit dem 15. Jahrhundert in Großbritannien verbreitet. Denn laut Aufzeichnungen wurde er schon damals regelmäßig bei Festen und Feiern aufgeführt.
Die regionalen Eigenheiten
Regionalen Variationen spiegeln oft die kulturellen Eigenheiten der jeweiligen Region wider:
Cotswolds Morris
In Südwestengland kommen traditionell Stöcke, Taschentücher und Glocken zum Einsatz. Die Tänzer tragen oft weiße Kleidung mit farbigen Schärpen und Hüten.
North West Morris
Im Nordwesten begeistern vor allem die prächtigen Kostüme. Außerdem sind Holzklötze anstelle von Stöcken in Gebrauch. Die Tänze sind oft marschartig und werden passenderweise von einer Blaskapelle begleitet.
Border Morris
Der Morris aus den Grenzgebieten zwischen England und Wales zeichnet sich durch seine rauen Bewegungen und Gesichtsbemalung aus, die die einzelnen Personen wahrscheinlich anonymisieren sollen. Die Kleidung ist dunkel und wird durch Hüte mit Federn komplettiert.
Longsword und Rapper Sword
Hier geht es mit Schwertern anstelle von Stöcken zur Sache. Dieser kämpferische Morris stammt aus dem Norden Englands. Die Tänze sind oft komplex und erfordern viel Geschicklichkeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Cotswold Morris eher sanft und elegant ist, der North West Morris energisch und prächtig daherkommt und der Border Morris ziemlich rustikal und wild erscheint.
Musik und Kostüme
Begleitendende Musikinstrumente sind traditionell meist Konzertina, Geige, Pfeife und Trommel. Beim sanften Cotswold Morris sind die Melodien meist fröhlich und schnell, während sie beim North West Morris marschartig und beim Border Morris einfach und rhythmisch sind. Viele Tanzgruppen greifen mittlerweile aber auch zu modernen Songs und geben der Tradition so eine ganz neue Note.
Auch die Kostüme spielen eine zentrale Rolle im Morris Dance. Einige Elemente sind trotz aller Unterschiede universell. Dazu gehören weiße Hemden und Hosen, farbige Schärpen, Hüte mit Blumen oder Federn und Glockenbänder an den Beinen. Die Kostüme sind oft reich verziert und spiegeln die Kreativität der Tänzerinnen und Tänzer wider.
Mit Tänzerinnen in die Zukunft
Morris Dance ist auch heute noch ein lebendiger Teil der kulturellen Landschaft. Auf vielen Festen treten regelmäßig Morris Dance-Gruppen auf und begeistern das Publikum. Der Tanz steht auch in Schulen auf dem Lehrplan, um das kulturelle Erbe zu erhalten und die Tradition an jüngere Generationen weiterzugeben.
Denn in der Vergangenheit hatten viele Tanzgruppen Nachwuchsprobleme. Traditionell war der Morris Dance zudem eine rein männliche Domäne. Doch das hat sich geändert und heute gibt es viele gemischte und rein weibliche Morris-Tanzgruppen, die die Tradition erhalten und weiterentwickeln.
Seit Frauen mittanzen dürfen, ist das Interesse an dieser Tanzform enorm gestiegen und durch die neuen Mitglieder kam frischer Wind hinein. So konnte die Tradition des Morris Dance an vielen Orten wieder neu aufleben.
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