Ja, wir schreiben heute mehr mit Smartphone und Co. und weniger mit der Hand. Trotzdem sind richtig schöne Schreibwaren ein Highlight im Alltag. Eine WhatsApp von der besten Freundin ist toll – aber über eine hübsche Karte im Briefkasten freuen wir uns mehr. Ein Notizblock auf dem Schreibtisch hat auch heute noch seinen Platz, wenn uns Gedankenblitze kommen, und eine edle Schreibkladde samt Stift ist einfach ein erfreulicherer Anblick als das unbestritten praktische Notebook. Außerdem riecht sie gut!
Zur gerade laufenden „Stationery Week“ feiern wir typisch britische Schreibwaren, denn die Designerinnen und Designer der Inselnation haben einfach ein Händchen dafür. Ob klassische botanische Zeichnungen und üppige Rosenblüten auf Karten und Briefpapier, ob naturgetreue oder auch witzige Darstellungen der Tierwelt, ob Kuchen und Co. oder andere Küchenmotive: Die Auswahl ist riesig, der Stil unverkennbar und „very British“. Gleiches gilt für Geschenk- und nostalgisches Schrankpapier, das wir ebenfalls zu den Schreibwaren zählen würden, auch wenn man nicht darauf schreibt.
Das Wort „stationery“ ist, wie man sich denken kann, mit „station“ verwandt, also der Station. Vor etwa 300 Jahren verstand man darunter ein Geschäft mit fester Adresse (im Gegensatz zum fliegenden Händler, der früher viel verbreiteter war als heute. Auch bei uns gibt es ja den Begriff des stationären Einzelhandels, wenn auch eher im Kontrast zum Onlinehandel). In den Städten Englands entwickelten sich damals Läden, die mit Papier und Stiften, aber auch Büchern handelten; die Kundschaft kam aus der Geschäftswelt oder aus den Universitäten. Diese Händler hießen damals „stationer“, ein Begriff, der kaum noch gebraucht wird. Heute meint „the station“ meist den örtlichen Bahnhof, aber der Bezug zu Schreibwaren ist geblieben.
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