Eier, Würstchen und Speck, gebratene Tomaten und Pilze, Toast, Butter und Marmelade: Das traditionelle „Full Breakfast“ ist nichts für Leute, die morgens nur wenig Appetit haben. Im Alltag hat es heute im Vereinigten Königreich keinen Stammplatz mehr, da zu aufwendig und auch nicht besonders gesund. Aber am Wochenende wird diese besondere Mahlzeit bei vielen Familien genüsslich zu Hause zelebriert oder aber im Café, Tearoom oder im Hotel bestellt. Ganz ehrlich: Ein britisches Frühstück ist ein Kulturgut!
Was genau zum klassischen Frühstück gehört und was nicht, das ist nicht nur Geschmackssache, sondern auch regional unterschiedlich.
- Da gibt es den Klassiker, das Full English Breakfast,
- aber auch das Full Scottish Breakfast und
- das Full Welsh Breakfast.
- In der Republik Irland genießt man das Full Irish Breakfast,
- in Nordirland dagegen einen „Ulster Fry“.
Die Basics sind dabei immer gleich, wobei zum Beispiel die Würstchen je nach Region klein, groß, würzig oder zurückhaltend daherkommen.
- Eier können „fried“ oder „scrambled“ sein, also Spiegel- oder Rührei.
- Ganz fein sind „poached eggs“, die bei uns verlorene Eier heißen.
- Gekochte Eier kann man auch bestellen, sind aber seltener. Sie heißen „boiled eggs“, wer „cooked eggs“ bestellt, bekommt im Zweifel Rührei.
Ergänzend gibt es:
Spezialitäten des jeweiligen Landes
- In Schottland und im Norden Englands, aber auch Irland steuert der „black pudding“, gebratene Blutwurst, noch ein paar unwesentliche Kalorien bei.
- Die kleine Schwester ist der „white pudding“ aus Fleisch, Fett und Haferflocken, ebenfalls aufgeschnitten und gebraten. Sieht aus wie Meisenknödel, schmeckt aber auch uns Menschen.
- Die Schotten essen gern „tattie scones“, kleine gebratene Fladen aus Kartoffelbrei und Mehl – perfekte Resteverwertung.
- Manchmal wird auch „haggis“, das Nationalgericht aus Schafsinnereien, in Scheiben gebraten und schon zum Frühstück gereicht.
- In Wales serviert man „laverbread“, kein Brot, sondern eine Paste aus Seetang. Sie schmeckt deutlich besser, als sie aussieht.
- Irland wäre nicht Irland, wenn es nicht auch zum Frühstück „soda bread“ gäbe, ein Weißbrot ohne Hefe, aber mit Buttermilch und Natron (Soda), das sich übrigens kinderleicht backen lässt. „Soda farls“ sind dasselbe, nur plattgedrückt und in kleinere Portionen geschnitten.
- In einigen Regionen werden auch Pfannkuchen serviert, zum Beispiel die „Staffordshire oatcakes“.
Als Vorspeise
- Porridge, gekochter Haferbrei, ist häufig der Einstieg zum Frühstück, sozusagen die Vorspeise. Die Schotten essen ihn angeblich manchmal mit Salz … keine so schöne Vorstellung.
- Aber auch alle anderen „cereals“, darunter der Klassiker Weetabix, werden zum traditionellen Frühstück angeboten. Weetabix besteht aus gepresstem Weizen, sieht ein bisschen aus wie ein Küchenschwamm (schmeckt aber besser) und wird in Milch eingeweicht.
- Grapefruit, manchmal mit etwas Zucker übergrillt, kann ebenfalls den Auftakt zum Frühstück bilden.
Extras
- Wenn es ganz nobel zugeht, etwa in einem Hotel, finden wir „kippers“ auf der Frühstückskarte. Das sind Heringe, entgrätet und aufgeklappt in Schmetterlingsform, geräuchert und warm serviert.
- An der schottischen Ostküste bekommt man mit Glück die besonders leckeren Arbroath Smokies.
- „Kedgeree“ ist ein Reisgericht mit geräuchertem Schellfisch, Curry und hartgekochten Eiern – eine adaptierte Version eines indischen Gerichts. Klingt seltsam, schmeckt aber gut.
Die Bohnenfrage
Baked Beans gehören entgegen einer weit verbreiteten Meinung nicht zwingend zum Full Breakfast. Eigentlich sind sie – auf gebuttertem Toast serviert – eher ein Snack oder Abendessen. Aber vor allem an Frühstücksbüfetts sind sie heute Standard.
Für Vegetarier und Veganer
- Ein Full Breakfast lässt sich einfach durch Weglassen vegetariertauglich machen: Eier, Tomaten, Pilze sind auch ohne Fleisch lecker, dürfen dann natürlich nicht im Speckfett gebraten werden.
- Da Veganer keine Eier essen, müssen sie eher auf Ersatzprodukte umsteigen, damit sie nicht nur bei Tomaten und Pilzen landen.
- Heute sind Optionen für Vegetarier und Veganer in den meisten Hotels und vielen Cafés Standard.
Zu trinken
Tee, Tee und nochmals Tee. Aber natürlich auch Kaffee, wenn gewünscht, sowie Saft und für die Kleinen Milch und Kakao.
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