Hannah Dale kam auf Umwegen zur Kunst – sie studierte zunächst Zoologie und arbeitete anschließend an der Börse, ehe sie in der Familienpause ihr großes Talent zu nutzen begann. Heute ist ihre eigene Firma Wrendale Designs fest etabliert, ihr Ehemann Jack der Geschäftsführer, sie konzentriert sich aufs Künstlerische. Die Familie lebt in Lincolnshire inmitten herrlicher Landschaft.
Hannah ist für ihre Tierdarstellungen berühmt, die inzwischen auch Tapeten, Schreibwaren und Becher zieren.
Ihre Arbeit dreht sich rund um Natur und Tiere, und Ihre allerersten Motive waren Feldhasen. Inwiefern hilft Ihnen Ihr Zoologie-Studium?
Ich habe schon immer die Natur und Tiere geliebt, also war Zoologie das perfekte Fach für mich – das Verhalten von Tieren zu studieren gab mir viele Gelegenheiten, sie im Freien zu beobachten, und das gibt mir noch heute eine einzigartige Perspektive fürs Malen.
Wo holen Sie sich Inspiration?
Ich habe das Glück, auf dem Land zu leben, und wir sind von vielen Tieren umgeben. Wir sehen nahezu täglich Eulen, Rehe, Hasen, Kaninchen, Füchse und Dachse – da ist es schwer, nicht inspiriert zu sein!
Was lieben Sie am meisten an Ihrer Arbeit? Und worauf könnten Sie verzichten?
Ich liebe es, dass ich von meiner Malerei leben kann – ich fühle mich so glücklich und privilegiert, dass Leute ihr Geld für etwas ausgeben möchten, das ich geschaffen habe. Allerdings glaube ich, wenn man wie ich sein Hobby zum Beruf macht, kann der Druck, stets neue Ideen zu entwickeln und starre Abgabetermine einzuhalten, auf Kosten der Freude gehen. Ich bin Perfektionistin und setze mich unter Druck, alles perfekt zu machen – das kann, wenn das Unternehmen wächst, erdrückend wirken.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Worauf kommt es an?
Ich versuche immer, anders zu sein – ich mag es, die Persönlichkeit in jeder Figur, die ich male, zum Ausdruck zu bringen. Manchmal habe ich eine Idee und fange an zu skizzieren, aber was sich dann entwickelt, ist ganz anders als das, woran ich eigentlich gedacht hatte. Ich liebe diese Reise, die jedes Bild bedeutet – ich weiß nie, was am Ende dabei herauskommt. Allerdings verbringe ich auch viele Stunden damit, an Bildern zu arbeiten, mit denen ich nicht zu hundert Prozent zufrieden bin, was sehr frustrierend sein kann – ich habe so viel zu tun und es fühlt sich dann wie ein verlorener Tag an, aber in Wirklichkeit ist es Teil des Entstehungsprozesses.
Sie haben bescheiden „am Küchentisch“ angefangen? Wie schwierig war es, in der Branche Fuß zu fassen?
Ich glaube, ich hatte das Glück, einen einzigartigen Stil zu haben, der die Fantasie der Menschen anregt – die Reaktionen der Leute auf meine ersten Werke waren wunderbar, und die Karten verkauften sich von Anfang an gut. Ich investiere viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit in jeden Aspekt unserer Produkte von besonderen Details des Designs bis zu wunderschönen Materialien – ich würde nie etwas herstellen, das ich nicht selbst besitzen möchte. Ich denke, das hat uns wirklich geholfen, etwas Einzigartiges zu schaffen.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Ich bin immer so stolz, wenn ich meine Werke in den Schaufenstern der Läden sehen, vor allem, wenn wir irgendwo zu Besuch sind und auf ein Geschäft stoßen, das unsere Produkte führt – manchmal kann ich mein Glück kaum fassen! Außerdem waren wir letztes Jahr in den Buckingham Palace eingeladen, wo wir mit dem Preis „Queen´s Award for Enterprise“ ausgezeichnet wurden – das war ziemlich aufregend.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
Ich hoffe, dass die Menschen meine Werke auch weiterhin mögen, sodass ich weitermalen und aufregende neue Produkte schaffen kann. Ich würde Wrendale sehr gern zu einem weltweiten Begriff machen!
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