Als „Seriennerd“ scheint mir Cardiff, die walisische Hauptstadt, eigentümlich vertraut. Viele Szenen von „Sherlock“ und „Doctor Who“ wurden dort gedreht, und der Eingang zum Hauptquartier von „Torchwood“ befand sich sogar auf der Roald Dahl Plass direkt am Cardiff Bay. Dabei sah es in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts gar nicht gut aus für Cardiff.
Die Bevölkerung nahm damals ab, die Arbeitslosigkeit zu. Aber das sollte sich ändern! Denn nun fingen Film- und Fernseh-Produktionsfirmen an, das teure London zu verlassen und sich in Cardiff anzusiedeln. Mittlerweile gibt es über 50 solcher Produktionsfirmen, über zwei Prozent der Bevölkerung von Cardiff sind im Medienbereich beschäftigt.
Die BBC hat daran einen großen Anteil. 2008 teilte sie mit, dass sie etliche Filmproduktionen nach Cardiff verlegen würde, darunter unter anderem „Sherlock“. 2011 errichtete die BBC in nur 13 Monaten „Roath Lock“, ein 16.300 qm großes Studio und Produktionsbüro. Dort werden „Doctor Who“, „Casualties“ und „Crimewatch“ produziert, ebenso die BBC2-Quizshow „Only Connect“. In unmittelbarer Nähe war die „Doctor Who Experience“ – eine interaktive Ausstellung zur Serie – fünf Jahre lang zu sehen. Auch die Pinewood Studios, die unter anderem die James-Bond-Filme drehen, haben seit 2014 einen Standort in Cardiff mit einer über 6.500 qm großen Filmbühne. Selbst ein internationales Filmfestival findet jährlich in Cardiff statt.
Eine sehr schön gemachte Webseite mit Drehorten und „Beweisfotos“ finden Sie hier: www.fangirlquest.com/cardiff-filming-locations/
Neben der Filmindustrie hat sich natürlich auch die Stadt weiterentwickelt. Es gibt das National Museum Cardiff, das Cardiff Story Museum (über die Stadtgeschichte), das St Fagans National Museum of History und natürlich sollte man sich das Cardiff Castle nicht entgehen lassen.
Cardiff ist eine lebendige Stadt, die optimistisch in die Zukunft blicken kann. Ich bin gespannt, welche Filme und Serien dort noch produziert werden.
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