Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
0800 202 032

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

BLOG
Die feine englische Art

Besuch bei den Toten

Besuch bei den Toten

Typischer „churchyard“, der Friedhof an der Gemeindekirche eines Dorfes

Sind Friedhöfe gruselig? Oder sind sie malerische Orte, in denen auch die Lebenden zur Ruhe kommen (wenn auch vorerst – hoffentlich – nicht zur letzten)? Darüber kann man sicher geteilter Meinung sein. Jedenfalls gibt ein Spaziergang durch die Gräberreihen Gelegenheit, über das Leben allgemein und über das der dort Bestatteten nachzudenken. Es muss ja vielleicht nicht gerade nachts sein oder gar in der Nacht zu Allerheiligen, „all hallowed´s eve“. So hieß Halloween früher, ehe es etwas mit Kürbissen, Süßem und Saurem zu tun hatte. Aber schon im Mittelalter fürchtete man sich vor umhergeisternden Untoten, die angeblich dieses Datum bevorzugten.

Friedhöfe in Großbritannien sehen ein wenig anders aus als unsere, wobei es natürlich große Unterschiede zwischen dem „churchyard“ an der Gemeindekirche eines Dorfes oder einer viktorianischen Nekropolis in einer Großstadt wie London oder Glasgow gibt. Ganz generell sind Blumen und Kränze zwar bei der Beerdigung genauso üblich, aber in den Jahren danach wächst häufig einfach Gras über das Grab. Besucher können also der Verstorbenen gedenken, ohne nach der Gießkanne suchen oder Unkraut zupfen zu müssen oder sich über den Gärtner zu ärgern, der mal wieder nichts getan hat. Andererseits bringt das Ritual der Grabpflege manchen Menschen auch Trost.

Die bekanntesten und schönsten Friedhöfe in Großbritannien sind vom viktorianischen Stil geprägt – zum Beispiel Highgate Cemetry in London, wo auch Karl Marx begraben liegt (eine ziemlich protzige Büste erinnert seit den 1950ern an ihn. Ob ihm das gefallen hätte?). Eine völlig andere Atmosphäre hat das Cross Bones Graveyard in Southwark, einst eine ungeweihte Grabstätte für „single women“, womit Prostituierte gemeint waren. Die Kirche verweigerte ihnen ein christliches Begräbnis. Hier wurden auch Massengräber von Pestopfern gefunden, darunter viele Kinder. Der Ort hat, obwohl nicht besonders schön und erhaben, seine eigene Würde. Bunte Wimpel und Symbole verschiedener Religionen erinnern an Tote, deren Namen und Schicksal niemand kennt, und auch die „single women“ sind somit nicht vergessen.

Erwähnen möchten wir noch den Postman's Park in London, der ganz in der Nähe der St. Paul´s Cathedral auf einem ehemaligen Friedhofsgelände liegt. Hier ist eine sehenswerte Gedenkstätte für Menschen, die andere gerettet haben und dabei umkamen – vom Kindermädchen, das die ihr anvertrauten Kleinen in Sicherheit brachte, selbst aber nicht mehr aus dem brennenden Haus kam, bis zum jungen Mann, der einen Ertrinkenden an Land zog und dann in den Fluten ertrank.   

Hier gibt es einen Überblick über sehenswerte Friedhöfe in London: www.london.de/sehenswuerdigkeiten/friedhoefe

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Very British"

Der Eurotunnel ist seit 30 Jahren im Betrieb

Very British | von Stephan Mark Stirnimann

1802 erdacht, 1994 eröffnet

Der Eurotunnel, auch „Channel tunnel“ genannt, nahm am 14. November 1994, also vor 30 Jahren, seinen planmäßigen Betrieb…

Weiterlesen
Eine Frau schreibt in ein Notizbuch an einem Tisch am Fenster

Very British | von Julia Stüber

Ein Blick in die Gedankenwelt von Beatrix Potter bis Queen Victoria

Gehören Sie auch zu den Menschen, die immer ein Notizbuch bei sich tragen? Dann…

Weiterlesen
Zweit Pints im Pub

Very British | von Judith Heede

Kaum ein Ort fängt den Zauber des Herbstes besser ein als ein traditioneller britischer Pub. Wenn die Tage kürzer werden, das Laub in leuchtenden Rot-…

Weiterlesen
Die Canterbury Cathedral

Very British | von Stephan Mark Stirnimann

Kein Geringerer als König Heinrich VIII gründete die Church of England, die sich im Laufe der Zeit zur Anglican Church entwickelte. Dies geschah…

Weiterlesen